Inge Brandenburg und das hr-Jazzensemble

Inge Brandenburg & das hr Jazzensemble - CD-Album
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Kindheit unter düsteren Vorzeichen
Geboren wird Inge Brandenburg am 18. Februar 1929 in Leipzig. Der Vater nimmt die Zweijährige mit in seine Stammkneipe, wo er sie auf den Tisch stellt und singen lässt. So verdient sich Inge ihren ersten Applaus und der Papa ein Freibier. Mit zehn Jahren muss Inge miterleben, wie ihr Vater von der Gestapo abgeholt und zusammengeschlagen wird. „Ich nehme an, er war Kommunist“, sagt sie später in einem Interview. Er wird ins KZ Mauthausen verschleppt, wo er 1940 ums Leben kommt. „An einem elektrischen Stromschlag gestorben“, heißt es lapidar in einem Brief, der der Urne mit der Asche des Vaters beiliegt. Ob er umgebracht wurde, bei einem Unfall oder einem Fluchtversuch zu Tode kam, wird nie geklärt.
Auch die Mutter gerät in die Fänge der nationalsozialistischen Willkür: Ihre Spur verliert sich zwei Monate vor Kriegsende auf einemTransport vom KZ Ravensbrück nach Dachau. Warum sie überhaupt im KZ landete, kann auch nur vermutet werden: Möglicherweise hatte sie bei ihrer Arbeit in einer Restaurantküche polnischen Kriegsgefangenen Essen zugesteckt. Inge wächst, getrennt von ihren fünf Geschwistern, in Kinderheimen auf. Schnell wird sie dort in der Kirche als Solosängerin eingesetzt. Gefördert wird ihr Talent aber nicht.
Auf die Bitte des jungen Mädchens, Klavierunterricht nehmen zu dürfen, erwidert die Heimleiterin: „Du, lern mal einen anständigen Beruf. Klavierspielen – das ist was für höhere Töchter, dir ihr ganzes Leben nichts anderes zu tun brauchen.“
Frankie’s Little Sister
Brandenburgs Gesangskarriere beginnt 1949 mit einer Annonce in der Augsburger Tageszeitung: Das Tanzorchester des Bandleaders Eugen Weigele sucht „eine gutaussehende Sängerin mit tiefer Stimmlage und guten Englischkenntnissen.“ Mit Sah ein Knab ein Röslein stehn, ohne Begleitung vorgesungen, ergattert Inge den Job. Englisch kann sie noch nicht, aber in kurzer Zeit erarbeitet sie sich ein ansehnliches Repertoire von amerikanischen Songs, indem sie die Texte abhört, in Lautschrift aufschreibt ohne zunächst ein Wort davon zu verstehen. Doch wer jeden Abend für amerikanische Soldaten auftritt, der lernt schnell auch ihre Sprache zu sprechen. Sieben Jahre zieht sie mit verschiedenen Tanzkapellen von Club zu Club und singt praktisch alles, was damals in Amerika populär ist: von Frank Sinatra über Dinah Washington bis hin zu Hillbilly-Schlagern und Musical-Melodien. Die GIs verpassen ihr den Spitznamen Frankie’s Little Sister. Ihre Tätigkeit für die amerikanische Armee führt auch zu Torneen durch außerhalb Europas gelegene GI-Clubs, etwa in Lybien und Marokko. Aus einem 14tägigen Probe-Engagement in Göteborg werden vier Monate im Rotundan, gefolgt von weiteren vier Monaten in einem Stockholmer Club. In dieser Zeit arbeitet sie mit einigen der bekanntesten Jazzinstrumentalisten Schwedens zusammen.
mehr im Booklet > Inge Brandenburg und das hr-Jazzensemble
 
Titel:
Moonglow – Stormy Weather – What A Difference A Day Made – Easy Living – Love For Sale – I Guess I’ll Have To Change My Plan – Angel Eyes – That Old Black Magic – They All Laughed At Christopher Columbus – Skylark – You’re Not So Easy To Forget – When Sunny Gets Blue – Almost Like Being In Love – I’ve Got To Pass Your House To Get To My House – You Gotta Wail – Easy Street – Yardbird Suite – Everytime – Way Out There – You Don’t Know What Love Is
Bislang unveröffentlichte Songs von Inge Brandenburg mit dem hr-Jazzensemble
Mehr als fünf Jahrzehnte schlummerten unbekannte Aufnahmen der einstigen „besten Jazzsängerin Europas“ im Archiv des Hessischen Rundfunks. mehr….
 
also available:
Inge Brandenburg
Inge Brandenburg Why don't you take all of me - CD-AlbumWhy Don’t You Take All Of Me BCD 15614 AH CD with 20-Page Booklet
All Of Me – Pennies From Heaven – There’ll Never Be Another You – Don’t Take Your Love – Lover Man Oh Where Can You Be – Es ist doch immer wieder schön – Goody Goody – Harry’s kleiner Ball-Salon – Sieben Tage, Sieben Nächte – Das gibt es nur einmal – Bye Bye Benjamino – Gauner sind sie alle – Südlich von Hawaii (Flaschenpost) – Amateur D’Amour – Tiger Twist – Um Mitternacht – Weil ich Angst hab‘ vor dir – Chrysanthemen Blues – Ich liebe ihn – Ein Mann ist ein Mann – Inge Brandenburg & Fats Ortwein: Hey Baby – Morgen nehme ich dein Foto von der Wand – Du läßt mich nicht los -Ruh dich mal aus bei mir

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