Wer war/ist Lu Lafayette's Wolfsmond ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Lu Lafayette ist einer der Künstlernamen des 'Wolfsmond' Sängers Jochen Peters. Jochen Peters wurde am 13.01.1953 geboren und verstarb am 11.03.2003. Er gründete die Gruppe 'Wolfsmond' im Herbst 1976 und nahm als 'Lu Lafayette' 1987 das Album 'Snapshots' auf.

"Wolfsmond" ist verstummt
Der Musiker Lu Lafayette ist im Alter von 50 Jahren gestorben / Einer der Väter des Deutschrock
Das einzige Mal getroffen haben wir uns vor gut dreieinhalb Jahren, anlässlich der Veröffentlichung von "Das Beste von Wolfsmond", einer sorgfältigen Dokumentations-CD dieser frühen Deutschrockband, deren Sänger und Keyboarder Lu (manchmal auch Lude) Lafayette (gelegentlich auch LaFayette geschrieben) war.

Mit bürgerlichem Namen hieß der Rocker aus Überzeugung Jochen Peters und wurde am 13. Januar 1953 in Bremen geboren. Schon damals, im Sommer 1999, war es schwierig sich mit Lu Lafayette zu verabreden. Nach vielen Anläufen klappte es aber schließlich doch. "Als wir mit deutschen Rocktexten angefangen haben, gab es Udo Lindenberg, aber danach waren wir so ziemlich die nächsten," sagte er damals nicht ohne Stolz, bekannte aber auch, er habe "keine Lust mehr, live aufzutreten" und wolle abwarten, "bis der alte Spaß wiederkommt".
So spielte der Musiker, der, bevor er ab 1976 sein eigenes Ding machte, auch Mitglied der "Rattles" war, in den neunziger Jahren lieber bei der reinen Studioband "No Oil No Dust" (insgesamt drei CDs) und entdeckte lateinamerikanische Musik für sich. Daneben schrieb Lu Lafayette aber immer noch Songs und Songtexte.

Als aber im vorigen Jahr die neue "Wolfsmond"-CD "Im Tempel des Adlers" erschien, war ein Interview mit dem sich immer mehr in sich selbst zurückziehenden Musiker, der kaum noch aus dem Haus ging, schon nicht mehr möglich. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Jochen Peters alias Lu Lafayette bereits am 11. April, also knapp ein Vierteljahr nach seinem 50. Geburtstag, in Achim gestorben. Er ist nun, um einen seiner bekanntesten Songs zu zitieren, "Wie der Wind so frei".

 

WOLFSMOND : WIE DER WIND SO FREI DAS BESTE VON WOLFSMOND

Zu den eigenständigsten und charismatischsten deutschen Rockbands, die sich ab etwa Mitte der Siebziger eines immer größeren Publikumszuspruchs erfreuen konnten, zählt ohne Zweifel auch die norddeutsche Formation Wolfsmond. Ihr Kopf Lude LaFayette alias Jochen Peters (Kompositionen, Gesang, Tasteninstrumente, Gitarre) gründete die Gruppe im Herbst 1976.

Die Band verschrieb sich von Beginn an einer geradlinigen, erfreulich unkomplizierten Rockmusik, die sich insbesondere durch den unverwechselbaren Gesangsstil von LaFayette und dessen gelungene Texte auszeichnete. Peters war bis zur Gründung von Wolfsmond Mitglied bei Gash und The Rattles gewesen, mit denen er u.a. die Werke 'Tonight: The Rattles Starring Edna' (1972) und 'Gin Mill' (1974) einspielte. Anschließend fand er in George Meier (Gitarre), Rico Christian (Gitarre), Joseph Hess (Bass) und Kai Stellmann (Schlagzeug) die passende Verstärkung für sein eigenes Bandvorhaben.

Bereits im Frühjahr 1977 stand das von Frank Mille produzierte Debütalbum 'Lude LaFayette's Wolfsmond' in den Geschäften. Ein Werk, auf dem das Musikmagazin 'Sounds'..."Songs vom Reisen auf der BMW und im Nachtexpress mit ziehendem Drive, ruhigere Stücke von der Liebe, und die alten Rock-Archetypen des Fremden und des Einsamen (Wolfs)" entdeckte.

Wolfsmond ging von nun an alljährlich als Band auf Tournee und hatte den ersten TV-Auftritt in der ZDF-Sendung Disco 77. Ende 1977 kam es zur ersten von vielen weiteren Umbesetzungen innerhalb der Band. Zur Gruppe gehörten neben Lude LaFayette und George Meier jetzt Produzent Frank Mille (Bass) und George B. Miller (Schlagzeug). Neben LaFayette blieb George Meier als einziges Mitglied bis Ende 1982 fest bei der Band. Er steuerte zu LaFayettes Arrangements so manches brillante Gitarrensolo bei und sang zwei eigene Songs: Wellenreiter und Trag mich davon. Das zweite Album mit dem Titel 'Radio Rock 'n' Roll' fiel spürbar rockiger aus. Zu Recht ordnete das 'Hamburger Abendblatt' die Scheibe - trotz einheimischer Texte - nicht etwa dem Schlager-Genre zu, sondern erkannte kraftvolle, deutschsprachige Rockmusik. Erneut stand die Band vor der Kamera, diesmal in dem ZDF-Fernsehfilm 'Keiner kann was dafür' (Regie: die deutsche Bundesfilmpreisträgerin Uschi Reich), einer Geschichte über das Problem der Jugendarbeitslosigkeit. Die Musik komponierte LaFayette.

In neuer Besetzung produzierte Wolfsmond ab Sommer 1979 die dritte LP 'Traumzeit'. Neben LaFayette und George Meier waren jetzt Gerd Boettcher (Gitarre), Volker 'Volle' Schwanke (Bass) und Mike Bach (Schlagzeug) dabei. Die TV-Zeitschrift 'Hör Zu' schrieb über 'Traumzeit' "...prima melodischer Rock, der sich durch eine angenehme Grundstimmung und gelungene Texte auszeichnet."

Die 'Traumzeit'-Musiker spielten auch 'Verwandelt!' ein, das vierte Album der Gruppe. Kurioserweise zeigt das Cover-Foto eine Besetzung, die zwar anschließend auf Tournee ging, die Platte jedoch nicht eingespielt hatte. Mit dieser LP erweiterte die Band ihre stilistische Bandbreite. Ihrem bis dahin schnörkellosen Geradeaus-Rock in Verbindung mit Country- und Folkelementen fügte sie nun bizarre und surreale Elemente hinzu - eine Mixtur, die bei den Fans auf durchweg positive Resonanzen stieß und von der Phono-Akademie mit dem deutschen Musikpreis 1980 ausgezeichnet wurde.

Im folgenden Frühjahr wechselte die Besetzung erneut: Zum zweiten Mal kam George B. Miller (Schlagzeug) in die Band, außerdem war jetzt Bassist Harald Konietzko dabei.

Mit Produzent Edo Zanki, selbst eine feste Größe in der deutschen Rockmusik-Landschaft, nahm Wolfsmond Ende 1981 das Album 'Fühl dich frei!' auf. Die Singleauskopplung Für mich ist es Rock 'n' Roll avancierte zu einem echten Radiohit. Der Song schaffte es bis auf Platz 5 der Funk-Hitparade, und die Band ging auf eine 70 Konzerte umfassende Tournee.

Im Frühjahr und Herbst 1983 nahm LaFayette mit Studiomusikern die Singles Auf der Reise und Ich vermiss dich auf. Beide Titel blieben wochenlang in den Top 20 der deutschen Radiocharts und wurden im Rahmen der Berliner Funkausstellung 1983 bei diversen TV-Shows im Playbackverfahren von Wolfsmond präsentiert. Mit Auslaufen des Schallplattenvertrages war das Kapitel Wolfsmond nun vorläufig beendet, und Peters ging mit seiner Ehefrau Joey-Ann für sechs Monate nach Hawaii. Nach seiner Rückkehr arbeitete er für diverse Künstler und Bands als Keyboarder und Gitarrist, u.a. 3 ½ Jahre für die Emsland Hillbillies.

1987 erschienen LaFayettes Soloalbum 'Snapshots' mit Cover-Versionen u.a. von Chuck Berry sowie die Single Flug 704. Ende der 80er Jahre reanimierte LaFayette Wolfsmond für einige Live-Auftritte und veröffentlichte 1991 mit 'Auf heißer Spur' ein weiteres Album, auf dem u.a. der Bassist Helmut Hattler (Kraan) zu hören ist. 

Auszug aus dem Booklet BCD16344 - WOLFSMOND Wie der Wind so frei-Das Beste von Wolfsmond
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Weitere Informationen zu Lu Lafayette's Wolfsmond auf de.Wikipedia.org

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