Oldie des Monats – Chuck Berry Box –

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https://www.bear-family.com/berry-chuck-rock-and-roll-music-any-old-way-you-choose-it-the-complete-studio-recordings-…-plus-16-cd/2-.html
Rock And Roll Music Any Old Way You Choose It – The Complete Studio Recordings, Plus
Im Vorwort preist ihn Paul McCartney als „one of the greatest poets America has produced“. Tatsächlich hat unter den Dichterfürsten des Rock ’n‘ Roll kaum jemand nachfolgende Generationen mehr fasziniert als Chuck Berry – auch mit seinen Songs über den Rock ’n‘ Roll wie „Roll Over, Beethoven“, „Sweet Little Sixteen“ und „Rock And Roll Music“.
Während Elvis Presley erstklassige Songwriter wie Otis Blackwell oder immer wieder Jerry Leiber und Mike Stoller zuarbeiteten, schrieb Chuck Berry – bis auf die Blues-Klassiker der bei seiner Plattenfirma angestellten Kollegen – fast all seine Songs selber. Und konnte sich darauf mit Recht viel einbilden. Als ihn der „New Musical Express“ anlässlich einer 1964 anstehenden England-Tournee fragte, welche seine zehn absoluten Lieblings-Singles seien, nannte er zehn eigene! Allen voran „Maybellene“, „School Day“ und „Sweet Little Sixteen“, letzterer Song mit mehr als drei Millionen Singles allein daheim ungleich erfolgreicher als alle von Little Richard! Letzterer Musiker brachte es wiederum kurz zum Filmstar in Frank Tashlins Komödie „The Girl Can’t Help It“. Aber dann wurde er fromm und dankte als Konkurrent ab, während Chuck Berry mit immer neuen Songs Beach Boys („Surfin‘ USA“), Beatles („Back in The U.S.S.R.“) und Rolling Stones (große Coverversionen) inspirierte. Was immer zwischen 1955 und 1979 von seinen Studioaufnahmen als final masters freigegeben wurde, findet man auf den ersten elf CD’s des Box Sets. Also nicht endlos Alternativ- oder Outtakes und Demos, allerdings auch prima Remixes, neben den Hits auch die (relativen) Flops und Raritäten wie das von Ry Cooder aufgenommene „13 Question Method“ oder das von Keith Richards mal in fabelhafter Aufnahme als Solo-Single vorgelegte „Run Rudolph Run“; dazu viele Blues-Instrumentals. Sein Faible für Blues war kein Geheimnis, deswegen bestritt er die Auftritte mit der Steve Miller Band 1967 im Fillmore in San Francisco fast komplett. Und Bill Graham stellte ihn damals als „the big big daddy of the moment“ vor. Neben den Einspielungen seiner Mercury-Jahre findet man hier auch seine letzte Studio-LP „Rockit“.
Keine Blöße gab man sich in Sachen Überspielqualität. Bislang war die von Erick Labson remasterte „Anthology“ von 2000 klanglich das Maß der Dinge. Auf diesem Niveau wird auch hier das Vermächtnis von Chuck Berry beim Label Bear Family präsentiert – ein Monument.
 

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