Grammy-Nominierungen 2015 für Bear Family Records

Die alljährlich verliehenen Grammies gelten als die höchste Auszeichnung für Musikeröffentlichungen, vergleichbar mit den Oscars für die Filmindustrie. Für die Grammies im kommenden Jahr sind nun von der Jury gleich zwei Bear Family-Veröffentlichungen nominiert worden:
Black Europe, das von Dr. Rainer E. Lotz und Kollegen nach Jahrzehnte währenden Recherchen zusammengestellte Monumentalwerk zur Geschichte schwarzer Musik in Europa, und
The Other Side Of Bakersfield, die auf zwei CDs von Scott B. Bomar geschriebene Geschichte von Country-Musikern aus dem kalifornischen Bakersfield und ihrer Liebe zu Rockabilly und Rock ’n‘ Roll.
Black Europe wurde in der Kategorie ‚Beste historische Veröffentlichung‘ für den Grammy nominiert,
The Other Side Of Bakersfield geht als eine von fünf Projekten in der Kategorie ‚Beste Linernotes‘ an den Start.
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Arndt Peltner, USA-Korrespondent der Nürnberger Zeitung, über ‚Black Europe‘ und die Grammy-Nominierung:
In der Kategorie “Historical Album” wurde nun auch die sagenhafte und einzigartige Box “Black Europe” nominiert, die auf dem deutschen Label “Bear Family Records” veröffentlicht wurde und an der auch Rainer Lotz, einer der wohl bedeutendsten deutschen Musikhistoriker maßgeblich mitgearbeitet hat. Ein Monumentalwerk der Extraklasse, an dem jahrelang gearbeitet wurde. Archive und Sammlungen in aller Herren Länder und auf allen Kontinenten wurden durchstöbert auf der Suche nach Aufnahmen schwarzer Künstler im Europa vor 1927.
Und sie haben mehr gefunden als sie erwarten konnten. Auf 48 CDs ist ein umfassendes und beeindruckendes Klangbild des frühen 20. Jahrhunderts entstanden. Neben den Vorläufern der Popmusik kann man hier Aufnahmen von schwarzen Kriegsgefangenen des ersten Weltkrieges hören. “Black Europe” ist eine einzigartige Geschichtsbox, angereichert mit zwei umfangreichen Büchern, die die Zeit, die Musik, die Umstände erklären, in denen diese Aufnahmen entstanden. Es ist kein Werk, das man einfach so mal nebenbei anhört. Es erfordert Mühe, Zeit und vor allem Interesse des Hörers, sich durch diesen unglaublichen Berg an Aufnahmen und Informationen zu graben. Es ist eine besondere Schatzsuche. Hier kann man auf musikalischer Wurzelsuche gehen.
“Black Europe” ist ein Liebhaberwerk, das dem Plattenlabel und den daran arbeitenden Musikhistorikern wenig finanziell einbringen wird, denn die Auflage ist gering, der Preis für diese Riesenbox sehr hoch. Und doch, sie mußte erscheinen, genau so, wie sie da steht. “Black Europe” setzt neue Maßstäbe für geschichtliche Veröffentlichungen. Diese Box hat einen Grammy mehr als verdient. Es wäre auf der internationalen Bühne eine Anerkennung für ein Lebenswerk.
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