preview_bcd16093 - page 14

8
CHRONIK ZUM SPANISCHEN BÜRGERKRIEG
Chronik zum Spanischen Bürgerkrieg
1931
14. April:
Nach deutlichem Sieg der Republikaner und Sozialisten bei den
Munizipalwahlen Ausrufung der Zweiten Spanischen Republik (die erste be-
stand in den Jahren 1873 - 1874). König Alfons XIII. verlässt das Land. Eine
Koalition aus linksrepublikanischen Parteien und Sozialistischer Arbeiter-
partei bildet die Regierung unter Ministerpräsident Manuel Azaña.
1932
August:
Ein erster Putschversuch von Militärs unter Führung des Generals
José Sanjuro gegen die Regierung scheitert.
1933
September:
Nach Wahlsieg der konservativen Parteien bildet eine Mitte-
Rechts-Koalition die neue Regierung unter Ministerpräsident Alejandro Ler-
roux. Das Amt des Kriegsministers übernimmt General Francisco Franco.
1934
Oktober:
Kulmination schon länger andauernder Proteste gegen die Politik
der Regierung Lerroux, Generalstreik und Unruhen im ganzen Land. Ein Auf-
stand der Bergarbeiter Asturiens wird vom Militär blutig niedergeschlagen,
ca. 1.000 Rebellen werden brutal getötet.
1936
16. Januar:
Für die bevorstehenden Parlamentswahlen unterzeichnen Ver-
treter der Sozialistischen Arbeiterpartei Spaniens (PSOE), der Kommunisti-
schen Partei Spaniens (PCE), der Partei Republikanische Linke, der Partei
Republikanische Union, der Syndikalistischen Partei sowie des anarchosyn-
dikalistischen Gewerkschaftsdachverbands Allgemeine Arbeiter-Union (UGT)
ein gemeinsames Volksfront-Wahlprogramm.
16. Februar:
Die Wahlen zum spanischen Parlament, den Cortes, erbringen
für die Parteien des Volksfrontbündnisses eine klare Mehrheit von 269 Sitzen
gegenüber 205 für die Parteien der Mitte und der Rechten.
20. Februar:
Die republikanische Linke bildet eine bürgerlich-demokratische
Regierung, erneut unter Ministerpräsident Manuel Azaña.
13. Mai:
Azaña wird zum Präsidenten der Republik gewählt. Nachfolger als
Ministerpräsident wird Casares Quiroga.
17. Juli:
Beginn des von der klerikal-feudalen und großbourgeoisen spani-
schen Reaktion getragenen, vom deutschen und italienischen Faschismus
entscheidend unterstützten Militärputschs gegen die bürgerlich-demokrati-
sche Republik. Auf Befehl von General Francisco Franco putschen die Streit-
kräfte in Spanisch-Marokko, auf den Kanarischen Inseln und auf den
Balearen.
18. Juli:
Putschversuche auch überall in Spanien (Landstreitkräfte, faschi-
stische und monarchistische Gruppierungen). Der Aktionsplan sieht vor, in-
nerhalb von 12 Tagen das ganze Land in der Hand zu haben.
18. - 20. Juli:
Die Parteien der Volksfront rufen zur Verteidigung der Republik
auf. Generalstreik im ganzen Land; die Volksmassen verlangen nach Waffen.
19. Juli:
Bildung einer neuen linksrepublikanischen Regierung unter Mini-
sterpräsident José Giral. Im Rundfunk gibt Dolores Ibárruri, die vom Volk ver-
ehrte 'Pasionaria', die Parole aus:
"No pasaran!"
(Sie kommen nicht durch!).
20. Juli:
Die Regierung Giral stimmt der Bildung von bewaffneten Volksmi-
lizen zu und ruft auch ihrerseits zur Verteidigung der Republik auf
21. - 25. Juli:
Den Volksmilizen gelingt es, in über zwei Dritteln des Landes
(darunter den politisch und wirtschaftlich bestimmenden Regionen Katalo-
nien und Zentralspanien sowie in allen Industriegebieten und fast allen grö-
ßeren Städten) den Putsch niederzuschlagen.
In Madrid wird seit dem 18. Juli das 'Fünfte Regiment' der Volksmilizen auf-
gebaut, das bis zum November rund 70.000 militärisch ausgebildete Freiwil-
lige in den Kampf führt und den Grundstock der spanischen Volksarmee
darstellt.
24. Juli:
Erste Konstituierung einer faschistischen Staatsgewalt in Burgos.
Dort formiert sich unter Führung von General Cabanellas eine 'Junta der na-
tionalen Verteidigung'.
25. Juli:
In Berlin empfängt Hitler, im Beisein von Reichskriegsminister
Blomberg und Oberbefehlshaber der Luftwaffe Göring, eine von General
Franco entsandte Delegation. Sie erhält die Zusage 'großzügiger' militäri-
scher Unterstützung. Unmittelbar darauf wird ein 'Sonderstab W' gebildet,
dem die Koordinierung aller entsprechenden Maßnahmen obliegt. Bei der
Luftwaffe erfolgt dazu die Formierung der 'Legion Condor'.
1. August:
Im Einverständnis mit der britischen Tory-Regierung übermittelt
der französische Ministerpräsident Léon Blum den europäischen Regierun-
gen einen Vorschlag zur Nichteinmischung in Spanien sowie Einstellung
sämtlicher Waffenlieferungen dorthin. Der Vorschlag wird von Deutschland
und Italien zurückgewiesen.
4. - 5. August:
Mit 88 deutschen Transportmaschinen der 'Legion Condor'
werden 15.000 marokkanische Franco-Soldaten von Spanisch-Marokko nach
Südspanien verlegt. Von dort beginnen die Putschisten mit ersten Offensiven
gegen die Volksmilizen; der Hauptstoß geht Richtung Madrid.
10. August:
Die Kommunistische Internationale (KI) ruft von Moskau aus zu
'umfassender Solidarität mit der spanischen Republik' auf.
1...,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13 15,16,17,18,19,20,21,22,23,24,...26
Powered by FlippingBook