Reparieren der Instrumente und der Technik, der anschließende Soundcheck, Absprachen und
Regelungen vor Ort: all das musste diszipliniert ablaufen und in der Regel auch noch gegen die
Uhr. Dabei muss man lernen, mit den eigenen Kräften zu haushalten und das Lampenfieber im Griff
zu haben. Das hält nicht jeder ohne weiteres aus. Udo Kuhlmann verließ im Anschluss an die erste
Tournee in beiderseitigem Einvernehmen die Band, da er sich für ein Tourneeleben nicht geschaffen
fühlte. Die Tournee-Mitte, also das ’Bergfest’, brachte
mir eine satte Sehnenscheidenentzündung ein, die zum
Glück meinen ’Tour-Koller’, wie wir das Abschlaffen in
der Mitte einer Tournee nannten, verhinderte. Ich war
mit den Handgelenken viel zu sehr beschäftigt, die
tagsüber mit viel Salbe verbunden waren und nur zu
den Konzerten entbunden wurden. Mit uns auf Tournee
war, neben Fabsi als Tour-Manager, Michael
Beckmann. Beckmann wurde grundsätzlich nur mit
seinem Nachnamen angeredet. Als hätte er keinen
Vornamen. Er war unser Soundmann. Er machte
super Sound und versorgte mich nebenbei zu den
Gigs mit ’Krankenschwestern’, die meine Handgelenke
einwickelten. Beckmann war damals Bassist/Gitarrist
und Mitglied der Suurbiers
,
deren Hit
Möpse
auch auf
dem Soundtrack zu dem Film ’Manta, Manta’ zu hören
ist. Später sollte er es mit den Rainbirds und dem Song
Blue Print
bis in die vorderen Hitparaden-Plätze
schaffen.
Nach einer 5-tägigen Auszeit wurde ab dem 26. April
in Kappeln die Tournee bis Mitte/Ende Juli fortgesetzt.
Im Juni gab es noch einen TV-Auftritt bei Radio Bremen
mit
Purple Rain
. Die Sendung hieß ’Buten un’ Binnen
up’n Swutsch’, und im Laufe der Jahre, in denen diese
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Die limitierte Auflage der "Silly Billy" EP von 1986,
sowie deren Testpressung mit unbedrucktem Label,
hier als 'Musterschallplatte' gekennzeichnet.
PREVIEW