Zeitpunkt also ungefähr bei den Stray Cats und
Link Wray
,
dabei war sehr viel Raum für
Kreativität. Auf Deutsch gesagt, wir machten
einfach, worauf wir Bock hatten. Und so
entwickelte sich über einige Monate der Rumble-
eigene Mix aus verschiedenen Musikstilen, mit
deutlichen Anteilen traditioneller Musik, also
Country, Blues, Jazz und Rock ‘n’ Roll.
Jetzt brauchte ’das Chaos’ also nur noch einen
Namen. Da die meisten Bands im Großbereich
Rock ‘n’ Roll Mitte der 80er Jahre irgendwas mit
’Cats’ im Namen hatten oder so etwas wie ’Harry
& The Midnight Rockers’ war schon klar, dass
wir was Spezielles wollten. Der Name ist das
Aushängeschild einer Band. Wir hatten viel Fun,
die Musik war hart und schnell – das sollte der
Name ausdrücken. Auf Ohllys Dachterrasse
kamen wir auf Rumble On The Beach. ’Rumble’
als Ausdruck der Härte in Musik und Musik-
erleben und ’Beach ’ für den Spaß dabei. Erst
später wurde uns bewusst, dass das auch eine
Phrase des Refrains in dem Song
Rumble In
Brighton
der Stray Cats ist. Urkomisch war die
Begebenheit, als Brian Setzer das auf der
gemeinsamen ’Stray Cats/Rumble On The
Beach’-Tour 1990 beim ersten Konzert auch
bemerkte. Er schaute kurz in Richtung
Backstage, als er den Refrain sang, um diesen
dann, zusammen mit Slim Jim Phantom,
grinsend extra zu betonen.
Es dauerte noch zwei Monate, bis ein erstes
Konzert im Juli 1985 im ’Kulturzentrum
Schlachthof’ in Bremen im Rahmen eines
’School’s Out Party-Festivals’, passend zum
Beginn der Sommerferien, absolviert wurde. Das
Konzert verlief noch recht chaotisch. Dennoch
wurden die Liveaufnahmen des Gigs als erstes
Demo verwendet, lassen sie doch den späteren
Rumble-typischen Sound bereits erkennen,
obwohl noch ca. 80 Prozent der gespielten Songs
Coverversionen waren. Bei diesem ersten
Konzert wurde dem Publikum eine Version des
Titels
Purple Rain
von Prince & The Revolution
präsentiert. Das Publikum wirkte in den ersten
Minuten bis zum Refrain-Beginn eher schockiert.
Das erinnerte stark an die Gitarren-Szene aus
dem Film ’Zurück in die Zukunft’.
Diese abgewandelte Version von
Purple Rain
sollte für Furore sorgen. Selbst noch 2007
brachte Be Be’s Records die Rumble-Version auf
einer ’Rockabilly-meets-Pop’-Zusammenstellung
mit Bands der 80er Jahre limitiert auf Vinyl und
CD erneut heraus. Die Rumble-Version von
Purple Rain
entstand innerhalb von ein paar
Minuten aus einer Laune heraus. Bei einer
6
PREVIEW