Nach diesem ersten, etwas schrägen Konzert
verschwanden wir noch mal für ein paar Monate
im Proberaum und feilten weiter an unserem
Sound und an unserer Identität als Band. Ab
Ende November 1985 folgten dann weitere Gigs
in Erlangen und Bad Hersfeld. Jetzt stellte sich
die Frage nach einer Tour-Agentur und der
Veröffentlichung eines Tonträgers. Und wie es
im Musikgeschäft häufig vorkommt, muss man
zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und
Chancen wahrnehmen. Ohlly hatte über seine
Aktivitäten bei Change Music, einer alternativen
Independent Musikerinitiative, sowie in seiner
Funktion im Vorstand des Kulturzentrums
Schlachthof den Weser-Label Chef und Kopf der
Mimmi’s (siehe auch Bear Familys NDW Serie
Teil 1 & Teil 3, BCD17371 & 17373), Claus Fabian
kennengelernt.
Das Weser-Label ist eine kleine Bremer
Plattenfirma, die bereits in der ersten Hälfte der
1980er Jahre erfolgreich auf dem Independent
Markt mitmischte. Das Label des gebürtigen
Düsseldorfers Claus Fabian, genannt Fabsi, stand
in erster Linie für Fun-Punk, hatte jedoch auch
Bands aus anderen Bereichen unter Vertrag, wie
etwa die Panhandle Alks
(Rockabilly) und Rocko
Schamoni (damals Schlager-Kabarett und Comedy
Act). Fabsi hatte Erfahrung im Musikgeschäft. Er
rief bereits Jahre zuvor mit Andreas ’Campino ’
Frege (Die Toten Hosen) und Ralf ’Isi ’ Isbert
(Panhandle Alks) die Düsseldorfer Punk-Band ZK
ins Leben. Die Aufbruchstimmung Mitte der 80er
Jahre kam dem Weser-Label zugute, und Fabsi
traf mit seinen Veröffentlichungen politisch-
kulturell den Zahn der Zeit.
8
von links: Marc, Andy, Ohlly.
Erstes Photo Shooting zu dritt, 1986.
PREVIEW