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CHRONIK ZUM SPANISCHEN BÜRGERKRIEG
5. September:
Francisco Largo Caballero wird neuer Ministerpräsident, in
seiner Regierung sind erstmals alle Parteien der Volksfront vertreten.
9. September:
In London findet die erste Beratung eines von 35 Staaten ge-
bildeten 'Nichteinmischungskomitees' (Non-Intervention Committee) statt.
Ende September:
Das Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale
(EKKI) beschließt ein Aktionsprogramm zur Spanien-Hilfe und ruft zur Bil-
dung Internationaler Brigaden auf.
1. Oktober:
Nach Auseinandersetzungen in der Generalsjunta wird Francisco
Franco zum Chef der putschenden 'Junta der nationalen Verteidigung' er-
nannt. Er ruft sich zum Staatschef Spaniens aus.
10. Oktober:
Die Volksfrontregierung beschließt die Umwandlung der Volks-
milizen in eine einheitlich geleitete reguläre Volksarmee. Sie umfasst im Zeit-
raum 1936 - 1939 insgesamt ca. eine Million Mann, geführt von einem
zentralen Generalstab.
15. Oktober:
Die Stadt Albacete wird Organisationsbasis für die aus aller
Welt eintreffenden freiwilligen Kämpfer. Bis Anfang 1937 kommen ca. 35 -
40.000 Freiwillige aus 53 Ländern nach Spanien.
22. Oktober:
Die spanische Regierung stimmt offiziell der Bildung Interna-
tionaler Brigaden im Rahmen der Volksarmee zu. In der Folgezeit entstehen
fünf 'Brigadas Internacionales', die als XI. - XV. Brigade in die spanische
Volksarmee eingegliedert werden. In der XI. Brigade finden sich Deutsche
(Bataillon 'Etkar André', Bataillon 'Thälmann'), Österreicher (Bataillon '12.
Februar 1934'), Franzosen (Bataillon 'Commune de Paris') und Italiener (Ba-
taillon 'Garibaldi') zusammen. Zur XII. Brigade gehört das aus Polen beste-
hende Bataillon 'Dombrowski' (hier kämpfen in der 'Kompanie Botwin' auch
reichlich 300 jüdische Freiwillige aus Palästina), zur XIII. Brigade das aus
Vertretern von einundzwanzig Nationen bestehende Bataillon 'Tschapajew',
zur XV. Brigade das von Angloamerikanern formierte Bataillon 'Abraham
Lincoln'.
25. Oktober:
Die faschistischen Regierungen in Berlin und Rom erkennen
offiziell das Franco-Regime an. Sie forcieren die Waffenlieferungen und ver-
stärken ihre bereits nach Spanien entsandten Interventions-Korps.
Anfang November:
30.000 Franco-Soldaten, unterstützt durch schwere Bom-
bardements der 'Legion Condor' auf die spanische Hauptstadt, rücken gegen
Madrid vor. Die republikanische Armee stellt sich ihnen entgegen, es ent-
brennen heftige Kämpfe.
6. November:
Die Volksfrontregierung verlässt das bedrohte Madrid und
zieht nach Valencia um.
7. November:
Die republikanischen Truppen wehren einen Angriff auf den
Stadtpark Casa de Campo ab.
Mitte November - Jahresende:
Schwere, verlustreiche Kämpfe um Madrid,
Franco-Truppen rücken bis zum Universitätsviertel vor. Am Ende scheitert je-
doch die Einnahme der Hauptstadt.
29. Dezember:
Kämpfe bei Brunete, die XI. Brigada
Internacional erstürmt die Stadt.
1937
3. Januar:
Einsetzung eines deutsch-italienischen Ge-
neralstabs beim Oberkommando Francos.
3. - 16. Januar:
Zweiter Angriff der Franco-Truppen
auf Madrid. Auch er wird von der spanischen Volksar-
mee am Ende abgewehrt.
17. Januar:
Beginn einer groß angelegten Offensive der Putschisten in Süd-
spanien.
6. - 28. Februar:
Schlacht am Fluss Jarama. Mit einer Großoffensive will
Franco die Süd- und Ostverbindungen Madrids abschneiden. Dies misslingt
am Ende, die Putschisten werden in ihre Ausgangspositionen zurückge-
drängt. Auf Seiten der Republikaner kämpfen die XI. und XV. Brigada Inter-
nacional.
8. - 21. März:
Schlacht bei Guadalajara. Das italienische Interventionskorps
(50.000 Mann) startet, unterstützt von 18.000 marokkanischen Franco-Sol-
daten, eine Durchbruchsoffensive auf die Hauptstadt, entlang der Straße Za-
ragoza-Madrid. Das Unternehmen wird von der spanischen Volksarmee
gestoppt und endet mit einer schweren Niederlage der faschistischen Kräfte,
die sich am Ende fluchtartig zurückziehen müssen. Auf Seiten der Republi-
kaner kämpfen die XI. und XII. Brigada Internacional.
März:
Beginn einer faschistischen Offensive in Nordspanien.
27. April:
Sturzkampfbomber ('Stukas') der 'Legion Condor' machen die
kleine Stadt Guernica im Baskenland dem Erdboden gleich.
17. Mai:
Nach Rücktritt von Largo Caballero bildet der Sozialist Juan Negrín
eine neue Regierung, die im Geist der Volksfront entschlossene Maßnahmen
zur politischen und militärischen Stärkung der Republik einleitet.
4. - 11. Juli:
Der II. Internationale Schriftstellerkongress zur Verteidigung der
Kultur tagt in Madrid.
6. - 28. Juli:
Schlacht bei Brunete. Mit einer Großoffensive Richtung Brunete
will die Volksarmee die unmittelbare faschistische Bedrohung von Madrid
beseitigen und die angeschlagene Nordfront entlasten. Das Unternehmen
endet mit der ersten schweren Niederlage der Republikaner. Die Faschisten
schlagen zurück, die Stadt Brunete geht verloren, am Ende muss die Volks-
armee Asturien aufgeben. Auf Seiten der Republikaner kämpft die XI. Bri-
gada Internacional.
24. August - Mitte September:
Republikanische Großoffensive an der Ara-
gónfront, die Städte Quinto und Belchite werden eingenommen. Auf Seiten
der Republikaner kämpfen die XI., XIII. und XV. Brigada Internacional.
Adolf Hitler & General Franco,
October 1940
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