Wer war/ist Acapulco Gold ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Acapulco Gold
Marcus Neu (voc, g)
Kai Waindinger (voc, g)
Erwin Tomada (g)
Hagü Schmitz (b)
Michael Weber (dr)
Die Kölner Band Acapulco Gold gilt in einigen Kreisen als Kultband. Ihr Song Ich törn lieber an galt Anfang der 80er als Identifikations-Song einer breiten Szene. Mit dem späteren Debüt-Album 'Rock in einer Sprache, die jeder versteht' gehörte die Band zu den ersten Gruppen, die ihre Musik unabhängig produzierten und zu vermarkten versuchten. Der Student der Kunstakademie Düsseldorf, Marcus Neu, war 1966 bis 1968 Teil des Duos Marcus & Anita und ab 1969 des Duos Jan & Marcus. Das Letztere ver- öffentlichte 1973 das Album 'Meine Stadt'. Acapulco Gold begann in einer Kneipe im Herzen der Kölner Südstadt, die Delirium hieß. Die Südstadt war zu dieser Zeit noch nicht BAP-bekannt, und den Südstadttourismus in der heutigen Form gab es auch noch nicht. Die erste Version von Acapulco Gold existierte ab 1967 in der Besetzung Neu, Waindinger, Mara Bode (voc, fl), Oliver König (voc, g) und Kurt Rütten (b) und war – laut eigener Auskunft – eine Folkband ohne elektrische Instrumente. Die Musik war eine Mischung aus Traditional-Bluegrass, frei improvisiertem Free-Folk, Folk-Cover-Songs, damals aktuellen Charts-Titeln und Eigenkom- positionen.
1979 verließ Neu die Band, um sich der Plastic Banana Band als Sänger anzuschließen. Waindinger löste Acapulco Gold auf und rekrutierte neue Musiker. Allerdings fehlte dieser neuen Band ein Frontmann und vor allem ein Programm. Für vorab gebuchte Konzerte sprang Neu ein und durfte dort seine neuen deutschsprachigen Songs singen, die er in der Zwischenzeit geschrieben hatte. Diese Band klang eher nach einer Punkkapelle als nach einer Rockband. Der Name Acapulco Gold hatte in Köln und Umgebung bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad, also beschlossen die Hauptprotagonisten Neu und Waindinger den Bandnamen wiederzubeleben. In der Besetzung Neu, Waindinger, Tomada, Weber und Pix Nepix (b) wurde das Debüt 'Rock in einer Sprache, die jeder versteht' aufgenommen und präsentierte eine Band "ohne Image, mit ganz eigenwilliger Ausdruckskraft und Überzeugung, die spontan und doch versiert spielt" ('MusikExpress'). Als Single wurdeIchtörnlieberanausgekoppelt.
Als Tonmeister fungierten Martin Hörnberg und Zeus B.Held. Letzterer hatte sich als Musiker/Produzent für Birth Control und als Solist einen Namen gemacht. Nach den Aufnahmen entschloß sich Bassist Nepix für eine ausgedehnte Weltreise und überließ 1981 Hagü Schmitz (Gerhard Hans-Günther Schmitz) seinen Platz. Das zweite Album 'Zeitlos' wurde innerhalb von nur zwei Wochen in dieser Besetzung aufgenommen. Als Gastmusiker wirkten u.a. 'Jumpy' Helmut Zerlett (key, später Unknown Cases, Harald Schmidt-Band) und Harry Alfter (g, später Brings) mit. Die "dramatisch-sphärische" (Neu) Single Sodom und Gomorrha war ein untypisches Lied der Band, machte Acapulco Gold aber durch das Radio über die Grenzen Kölns hinaus bekannt. In dem Song wurde "fünf Jahre vor Tschernobyl das Thema Umweltkatastrophen thematisiert, die den Menschen an das Ende seiner Möglichkeiten bringen" (musikansich.de).
Weil Hagü Schmitz in der erfolgreichen Phase von Purple Schulz einstieg – und dort auch mitverantwortlich war – übernahm erst Matthias Keul des Posten des Bassisten und wurde ein Jahr später von seinem Bruder Bernd abgelöst. Das dritte Album 'Unter einer Decke' wurde 1983 veröffentlicht, blieb aber unbeachtet, unter anderem auch deswegen, weil der Vertrieb zu- sammenbrach. Acapulco Gold lösten sich 1986 auf. Mar- cus Neu ging mit seiner Familie für ein Jahr in die andalusischen Berge. Ein Jahr später stellte er mit dem – aus der letzten Acapulco Gold-Besetzung noch übrigge- bliebenen Wolfram Binder (key) eine neue Band zusammen, die acht Jahre live unterwegs war und 1993 ein Album ver- öffentlichte. Neu und der Acapulco Gold- Ur-Bassist Nepix arbeiteten im neuen 120| Projekt von Neu namens Silk & Steel wie- der zusammen und beschlossen die alten Acapulco Gold-Bänder 1996 als Sampler 'Das Beste von Acapulco Gold' zu veröf- fentlichen...
Burghard Rausch
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Aus grauer Städte Mauern - Die Neue Deutsche Welle (NDW)
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