Neue Deutsche Welle
Der Begriff Neue Deutsche Welle ist zum Schlagwort verkommen und wird heute gern auf die totgespielten Gute-Laune-Hits der Jahre 1980-83 reduziert. Das tut der Bewegung furchtbar Unrecht, versammelte sie doch Musik aus den verschiedensten Ecken unter ihrem Dach, die zum Teil auch, im Ausland Maßstäbe gesetzt hat.
NDW: Aus grauer Städte Mauern
So beriefen sich Depeche Mode in ihren Anfangstagen auf das Düsseldorfer Label Ata Tak, das Bands wie Der Plan oder DAF hervorbrachte, bevor es mit Andreas Doraus „Fred vom Jupiter" einen großen Hit landen konnte. Auch der zweite Teil der Reihe „NDW: Aus grauer Städte Mauern" kombiniert beide Elemente miteinander: die Hits und das Abseitige. Ohne Wertung und sichtbare Sortierung steht der Schmalz-Rockabilly der Ace Cats neben den avantgardistischen Experimenten von Foyer Des Arts, naiv-provokanter Quatsch ä la Ixi Seite an Seite mit renommierten Szeneprägern wie den Krupps.
Mainstream NDW bis Prollpunk
Mainstream von Nena, Markus und Tom Schilling trifft auf Düsseldorfer Prollpunk der Marke KFC, die Berliner Band Interzone mit ihrem harten Rhythm'n'Blues ist ebenso im Boot wie die Performance- Künstler von Minus Delta-t oder das Duo Enzian, das traditionelle Blasmusik mit Rockrhythmen kombinierte. Es gibt also viel zu entdecken - rund die Hälfte der insgesamt 46 Tracks blühte seinerzeit im Verborgenen. Es ist das Verdienst des Samplers, dass er neben den großen Erfolgen auch die übersehenen Perlen und den zu Recht vergessenen Schrott dieser Zeit versammelt.
Pressestimmen:
Damit liefert er weit mehr als nur Futter für die nächste Ü40-Party, sondern entwirft vielmehr eine Chronik dieser für die nationale Musikszene so wichtigen Phase. Und hält damit das bedeutendste Element der NDW fest: Dass es quer durch alle Stilarten auf einmal nicht mehr uncool war, in der Heimatsprache zu singen. - Chris Hauke - Galore 2015
"Die erste Doppel-CD der auf vier Parts angelegten Serie "NDW - Aus grauer Städte Mauern" ist bereits erschienen, jetzt kommt Teil 2, wiederum ein kurzweiliges Vergnügen, das zwischen Grausen, Staunen, Spaß, Verwunderung und Enthusiasmus pendelt. Das 150 Seiten starke Booklet ist an sich schon ein Genuss und eine Meisterleistung." - DPA 4.08.15