Wer war/ist Curt Bois ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Curt Bois
Er war auf der großen dramatischen Szene zuhause wie auf dem Nudelbrett, auf der Musikbühne, auf dem Filmset, im Plattenstudio. Und im Kleinkunstkeller, denn er war Kabarettist durch und durch, einer mit Kopf, Bauch und Beinen. Ein Clown sowieso. Kaum jemand hat länger als er die Bühne belebt, denn Curt Bois (1901–1991) hatte seine Karriere schon als Sechsjähriger begonnen, als er als Kinderstar Heinerle im Berliner Theater des Westens die Erwachsenen an die Wand spielte. In den Zwanzigern ist er überall zu sehen, wo dem Kabarett Bedeutung zukam: im Nelson-Theater und in der “Rampe”, in der “Rakete” und im “Größenwahn”, im “Kabarett der Komiker” und in der Charell-Revue. Im Deutschen Theater rettete er ein schwer verdauliches Drama mit zwei Chansons, die ihm Friedrich Hollaender auf den Leib geschrieben hatte und die das Stück überlebt haben: “Guck doch nicht immer nach dem Tangogeiger hin” und “Ich mache alles mit den Beinen, alles mit den Beinen – Lachen oder Weinen”.
Anfang der Dreißiger brillierte er im “Kadeko” in der Titelfigur der kabarettistischen Kriminal-Parodie “Franken- steins unheimliche Geschichten”. Wieder sind es zwei Hollaender-Songs, die – von Curt Bois körperbetont akrobatisch über die Rampe gebracht – überlebt haben: der “Kitsch-Tango” und “Solang wir jung sind, Madame, kann uns die ganze Welt ... pardon, Madame.” Bois war ein Original und mehr als das. “Bois ist richtig”, bescheinigte ihm in den zwanziger Jahren bereits Erich Kästner, und meinte, hier wachse in einer Figur zusammen, was zusammen gehöre, denn Bois sei nicht nur auf der Bühne der Bois: “Er ist im Leben nicht anders”. Dazu Bois selbst über seinen Hang zur Groteske: “Das Leben ist niemals echter, als wenn es im Zerrspiegel gezeigt wird.” Wie auf der Kabarettbühne.
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Various - 100 Jahre Kabarett
Geschichte des deutschsprachigen Kabaretts
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