Wer war/ist Bullfrog ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Bullfrog

Bullfrog standen für "kraftvollen US-geprägten Bluesrock mit einigen proggigen Einsprengseln am Keyboard und zielten auch klar auf den US-Markt. Der Sound der Band wurde dabei stark vom sehr intensiven bluesig-rauchigen Gesang Gerd Hochs geprägt." (BABYBLAUE SEITEN). Die Geschichte der Band begann im Sommer 1973. Hans Rohm war damals Inhaber einer Münchener Kinokette und stellte für ein Bandprojekt sowohl finanzielle Mittel als auch ein Wohnhaus zur Verfügung. Ali Halmatoglu (Ali Haydar Wilhelm Halmatoglu), ein in der damaligen Münchner Musikszene etablierter Schlagzeuger (später Ehemann der Sängerin und Kaba- rettistin Lisa Fitz) wurde von Rohm beauftragt, eine Band zusammenzustellen. Halmatoglu entschied sich für Sebastian Leitner (ex-Lazarus Round), Harald Kaltenecker (ex-Gellowbirds, -The Yaks, -Right Tracks, -Dream), Vincent Trost (ex-The German Four) und als Sänger Gerd Hoch (ex-Sound Edge, Band mit Zeus B. Held), dem "Mann mit der Reibeisenstimme, der ganz besonders den Bullfrog-Sound prägte" (GERMAN ROCK).

Zunächst nannte sich die Gruppe Bulldogg und versuchte sich relativ erfolglos mit Auftritten quer durch Deutschland einen Namen zu machen. Dann kam es zur Trennung vom Finanzier Hans Rohm und Schlag- zeuger Halmatoglu – der Rest der Gruppe war sich jedoch einig, weiterzumachen. Von der befreundeten Gruppe Birth Control erfuhren sie, daß diese ihr Wohnhaus bei Frankfurt aufgegeben hatten. Zusätzlich wurde mit dem Osnabrücker Seppl Niemayer (dr) ein neuer Schlagzeuger gefunden. Alle Gruppenmitglie- der wohnten ab sofort in einer musikalischen WG – der schon fast legendären "Dampfmolkerei" des mittelhessischen 300-Seelen-Ortes Burkhards. 74 Bulldogg spielten ihre Rockmusik in Clubs und Jugendzentren und reiften zu einer veritablen Heavyrock- Band heran.

Trommler Niemayer allerdings verließ Ende 1975 die Gruppe und spielte dann bei Flatsch (mit dem Sänger Gert Knebel, der später mit Henni Nachtsheim das Duo Badesalz bildete). Als neuer Schlagzeuger wurde der Italiener Bruno Perosa (ex-Banco Del Mutuo Soccorso) angeworben. Der war erst kurze Zeit in Deutschland und trommelte vorher bei der Mannheimer Gruppe Tritonus. Nach einem Konzert finanzierte ein begeisterter Fan Demobänder, die im Studio von Conny Plank aufge- nommen wurden. Plank vermittelte an den SKY-RECORDS-Chef Günter Körber, der der Gruppe einen Vertrag anbot.

Allerdings mußte der Bandname geändert werden, weil bereits zwei Gruppen gleichen Namens exis- tierten. Ab sofort nannte sich die Gruppe Bullfrog und im Herbst 1976 erschien dann das selbstbetitelte und erfolgreiche Debüt, ein "starkes, sehr gut produziertes Album, das allerdings den Vertretern der reinen Prog- Lehre vermutlich nicht proggig genug geklungen haben dürfte" (BABYBLAUE SEITEN), weil es eher "auf gradlinigen 75 Hardrock setzte" (ROCKLEXIKON DEUTSCHLAND). Das Cover gestaltete der japanische Maler und spätere Anime- Zeichner Aoi Fujimoto. Das Album wurde parallel auch in den USA veröffentlicht und Bullfrog avancierten plötzlich zu einer der aussichtsreichsten Newcomer-Bands der deutschen Rockszene.

Anfang 1978 erschien dann das zweite Album 'High In Spirits', auf dem das Quintett "sich weiterentwickelt hatte, aber am Erfolgsrezept der ersten Platte festhielt" (GERMAN ROCK). "Die zweite LP enthielt eine Mischung, die sich an den US-Rhythm & Blues anlehnte, ohne seine Eigenständigkeit zu verlieren" (KRAUTROCK MUSIKZIRKUS). Im Herbst startete die Band eine ausgedehnte Deutschland-Tournee, in deren Verlauf erst der Israeli Ramy Levy (dr), dann Eddy Pfisterer (dr) und letztendlich der Schlagzeuger Achim Wielert (Ex-Epitaph, -Break- fast) den ausgestiegenen Bruno Perosa ersetzten. Es folgten erfolgreiche Tourneen, Festivals und Open- Air-Konzerte, bis die Gruppe beschloß, eine schöpferische Pause einzulegen...

KRAUT! ist ein feiner Krautrock-Querschnitt in vier Aus- gaben, nach Regionen sortiert – Norden, Mitte, Süden und Berlin, mit den größten Hits, viel längst vergessener Musik und den wichtigsten Songs.

Burghard Rausch im Juni 2020

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Various - Kraut! BCD17623
Teil 3 - KRAUT! - Die innovativen Jahre des Krautrock 1968-1979

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