Wer war/ist Deuter ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Deuter

Deuter steht für den deutschen Musiker Georg Deuter, der seit Anfang der 70er Pionierarbeit in der "New Age-Musik" geleistetet und "die östliche und westliche Kultur auf eine musikalische Weise verbunden hat, wie es nur wenige andere Künstler jemals getan haben" (HOMEPAGE). So war Deuter auch einer der ersten deutschen Musiker, der Naturgeräusche in seine Musik integrierte. Als sich in den 70ern eine esote- rische Alternativbewegung verbreitete, war Georg Deuter "quasi der musikalische Guru dieser Bewegung" (SAMMELSURIUM). Der am 1. Februar 1945 im brandenburgi- schen Falkenhagen geborene Georg Deuter brachte sich selbst die Gitarre und fast jedes Instrument bei, das er in die Hände bekom- men konnte. In München arbeitete er als Graphiker und Journalist für die dortige Ta- geszeitung 'TZ'. Ein fast tödlicher Autounfall Anfang 20 und "Einflüsse aus dem Sufismus brachten ihn zu einem neuen, tieferen Musikver- ständnis" (SELBSTAUSKUNFT) und ließen ihn eine 27 Karriere in der Musik einschlagen. Nach einer dreimonatigen Reise durch das damalige Persien setzte er 1970 seine Eindrücke in Musik um.

In München traf er den jungen Produzenten Eckart Rahn, der Deuters eigenwilliger Musik auf seinem neuen Label KUCKUCK ein erstes Forum bot. 1971 erschien sein Debüt 'D' – "Mit Instrumenten wie Gitarre, Sitar, Orgel, Harmonium und asiatischer und ori- entalischer Perkussion schuf er eine Mischung aus psychedelischem Untergrundrock, Kosmischer Musik und Ethni- scher Fusion" (SAMMELSURIUM) und bot "ein durchaus abwechslungsreiches Durcheinander an Klang, eine krautige Kollage aus Bass, E-Gitarren, perkussiven Klängen, Harmonium, textlosem Gesang, elektronischen Effekten und diversen Tonbandeinspielungen, die nicht so weit von dem entfernt war, was Ash Ra Tempel, Neu!, Tangerine Dream, Faust oder auch Kraftwerk zu Beginn der 70er Jahre veranstaltet hatten" (BABYBLAUE SEITEN). "In Asien hatte ich oft wochenlang keine Musik gehört.

Nach einiger Zeit begann ich, Umweltgeräusche (Wind, Wasser, Tierstimmen) bewußter zu hören und ihnen Stimmungen zu entnehmen, die ich sonst nur von der Musik kannte" (DEUTER). Das zweite Album 'Aum' (1972) war nach einer mehrmonatigen Reise durch Indien und Nepal entstanden und widmete sich ebenfalls "dem transzendenten musikalischen Ziel" (SOUNDS). Da ertönten "sonore, meditative Klangschleifen, die sofort im Seelenbilderbuch blätterten, ohne Kitsch und doppelten Boden. Instrumentale Purzelbäume wurden hier nicht geschlagen und jeder Musikstudent schmunzelte über die schlichten Akkordfolgen. Deuters Musik 28 muß man anders kosten. Das war kein Milchkaffee für unterwegs, sondern eine ausführliche Teezeremonie in einem Teehaus. Ritualmusik, keine artistische Kopfmusik" (BABYBLAUE SEITEN). 1973 erschien dann mit 'Soundtrack' sein drittes Album für KUCKUCK, bei dem sich zeigte, daß er ständig für Überraschungen gut war, indem er immer wieder die Bestandteile seiner Musik veränderte. Als Georg Deuter, der "irgendwie ahnte, daß ich einen Guru hatte" (DEUTER), damals ein Foto von Bhagwan Shree Raineesh / Osho sah, wußte er, daß er ihn gefunden hatte. Er zog es in den Ashram nach Poona in Indien und schrieb dort als Chaitanya Hari ("Göttliches Bewußtsein") für Bhagwan und seine Zuhörer die Meditationsmusik. In Poona ergaben sich auch eine größere Änderungen in Deuters musikalischer Haltung. Er war jetzt der Verfasser von geistlicher, harmonischer, und tief meditativer Musik.

Erst 1976 erschien dann die LP 'Celebration', die Deuter "Bhagwan und allen Freunden und Engeln" (COVER- TEXT) widmete, auf der er "sehr behutsam asiatische Klangformen mit abendländischen Klangstrukturen verwob" (ROCK IN DEUTSCHLAND) und eine entspannte Atmosphäre für "eine Reise nach innen schuf" (PRESSETEXT). Eindrucksvoll demonstrierte er, wie in anderer Form auch Peter Michael Hamel (Between) und Eberhard Schoener, den Reiz musikalischer Asien-Exkursionen. Auf dem Cover des 78er Albums 'Haleakala' schrieb Deuter: "Ich kann noch träumen, weiß noch von der stillen Mitte, weiß, alles Tun ist ein Versäumen und jedes Wort ist eine Bitte um Rückkehr in die Schweigsamkeit". Auch die 78er LP 'Ecstasy' entstand ohne fremde Hilfe und war im indischen Poona produziert worden. Dort ver- fügte Deuter allerdings nur über eine 4-Spur-Tonbandmaschine und mußte mehrere Aufnahmen immer neu kopieren. "Ruhige, atmosphärische Keyboardsounds, kombiniert mit sparsam eingesetzten fernöstlichen Instrumenten und ruhigen Flötentönen sollten hier bei der Meditation zur Selbstfindung beitragen". (BERLINER MORGENPOST). Ende der 70er wurde Deuters Musik weicher und die Musik strukturierter. Er entwickelte zunehmend eine Vorliebe für den Synthesizer, stellte ihn später immer gekonnter in seine Musik, neben etlichen exotischen 29 Instrumenten...

KRAUT! ist ein feiner Krautrock-Querschnitt in vier Aus- gaben, nach Regionen sortiert – Norden, Mitte, Süden und Berlin, mit den größten Hits, viel längst vergessener Musik und den wichtigsten Songs.

Burghard Rausch im Juni 2020

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Various - Kraut! BCD17623
Teil 3 - KRAUT! - Die innovativen Jahre des Krautrock 1968-1979

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