Wer war/ist Malaria! ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Malaria!

Gudrun Gut (dr, voc)
Bettina Köster (voc, sax, harm)
Manon Pepita Duursma (g)
Christine Hahn (dr, g)
Susanne Kuhnke (syn)

Malaria! gilt als eine der wichtigsten Frauenbands der frühen 80er – und zu den wenigen NDW-Bands, die einen unverwechselbaren und eigenständigen Musik- Stil entwickelt hatten. Musikalisch pendelten Malaria! zwischen klassischem Dark Wave und kühler, tanzbarer Avantgarde-Musik. Gegründet von Bettina Köster und Gudrun Gut (Gudrun Bredemann) (ex-Din A Testbild), die beide vorher schon – zusammen mit Beate Bartel (b) (später Liaisons Dangereuses) – bei der Berliner Underground-Band Mania D zusammen Musik gemacht hatten, die die Elemente des Free Jazz und der New Wave vereinte. Im Mai 1979 beschlossen Bartel, Gut, Köster, Eva-Maria Gößling (sax) und Karin Luner (dr), eine All-Girl-Undergroundband zu gründen.

"Ziel war es, eine eigene musikalische Sprache, die sich nicht an Konventionen orientierte, zu entwickeln" (Pressetext). Luner studierte an der Berliner Hochschule der Künste, ging 1977 zum Auslandsstudium nach New York und drehte dort den Super-8-Film 'Bored', den Martin Kippenberger im Berliner SO 36 aufführte. Bei Fred Maher (von der Lou Reed-Band) nahm Luner in New York Schlagzeugunterricht. Bei einem Besuch in Düsseldorf im Juli 1978 traf sie Gößling im Düsseldorfer Szeneladen Ratinger Hof und beide planten, in Berlin eine Frauen-Band zu gründen. Gößling wiederum traf im Mai 1979 auf dem Berliner U-Bahnhof Wittenbergplatz die Bassistin Bartel, und die brachte zum ersten gemeinsamen Probentermin in der Berliner Martin-Luther-Straße die Saxofonistin Köster und die Mini-Moog-Besit- zerin Gut mit. Die Idee zu Mania D kam von Bartel, während Luner die Idee hatte, einen Super-8-Film zu drehen, der zu Konzerten gezeigt werden sollte. Das Styling zum Super-8-Film 'Fashion Interlection' ent- wickelte Luner, das Outfit entwarfen Eisengrau (der gemeinsam mit Blixa Bargeld betriebene Secondhandladen), Claudia Skoda und Luner.

Der Maler und Installationskünstler Martin Kippenberger, der Regisseur und Multimediakünstler Volker Anding und der österreichische Schrift- steller und Gastronom Oswald Wiener unterstützen die Band durch das Organisieren von Konzerten im Exil, dem Restaurant Wieners. Das erste Konzert außerhalb Berlins war im September 1979 in der Wuppertaler "Nordstadt Kollektiv Galerie". "Gudrun, Bettina und Beate gründeten im Frühjahr '79 zusammen mit Karin und Eva die Gruppe Mania D. Ihr erstes Konzert, bei dem ich als begeisterter Fan grazilen Krachs natürlich dabei war, gaben sie in Wuppertal. Mania D begeisterte vor allem die Fotografen und extra angereisten Video-Kameraden" ('Zensor' Burkhard Seiler). Mania D – die "Queens Of Noise" (John Peel) – avancierten sehr schnell zu einer Attraktion in den Westberliner Clubs. "Ohne die konservativen Vorstellungen von 'gut gespielter Rockmusik' zu befrie- digen, gelang es den extravganten und sehr clever gestylten Mädchen, eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen. Das düstere, meist stakkato, überblasene Saxofon, der mechanisch schleppende Drum-Sound, der Bass als melodiöser Eckpfeiler und der leicht mondsüchtige Gesang – das war in Deutschland ohne Beispiel" ('MusikEx-press').

Diese Erfolge führten zu einer Konzert-Einladung in New York, dort wurde die "First German All-Girl-Punk- Band" vom Publikum begeistert aufge- nommen. Danach verließ Gößling die Gruppe um gemeinsam mit SAMO (Jean-Michel Basquiat) mit Musik, Ge- räuschen und Tapes zu experimentie- ren und wurde später von Alexander von Borsig (Alexander Hacke) und Ri- chard Hirsch eingeladen in der Berliner Band Blässe mitzuspielen. Luner blieb gleich in New York.

Burghard Rausch 

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Aus grauer Städte Mauern - Die Neue Deutsche Welle (NDW)

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