Wer war/ist Ulrich Roski ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Ulrich Roski


"Heiterer Sprachwitz und kalte Lust machen ihn zu einem der sehr wenigen deutschen Unsinnspoeten von Rang nach 1945" ('Frankfurter Rundschau' 2002)

Der Künstlerkollege Manfred Maurenbrecher bezeichnet den im Februar 2003 verstorbenen Ulrich Roski als "Vertreter einer Generation, wo es Humor gab, ohne daß man von Spaßgesellschaft und Spaßkultur reden mußte". Geboren wurde Roski am 4. März 1944 in der Eifel, er wuchs in Berlin auf. Während der Schulzeit am dortigen Französischen Gymnasium waren er und Reinhard Mey Klassenkameraden. Seine ersten Lieder schrieb Roski schon kurz vor dem Abitur 1963 für sein Perpendikel-Theater. Danach trat er in Berliner Folklorekneipen auf. Bei den 'Internationalen Essener Song Tagen 1968' war er einer der vier Preisträger mit seinem witzigen Chanson Beschreibung eines Kampfes, das die kaputte Welt der Stierkämpfer aufs Korn nahm. Der darin zum Ausdruck kommende Stil, mit einer Mischung aus lakonischem Humor und Wortwitz die Tücken des Alltags zu beschreiben, sollte zu Roskis Markenzeichen werden. 1970 veröffentlichte er seine erste LP '… daß dich nicht die Schweine beißen ', auf der sich auch das hier aufgenommene Lied Am liebsten wär ich tot findet. In einer Rezension in der Zeitschrift 'Sing In' hieß es dazu: "Roskis Lieder liegen im Niveau etwa zwischen denen von Mey und denen von Wader. Mit anderen Worten: Er hat die Musikalität von Mey und den Witz von Wader." Seitdem sind mehr als 20 Platten und CDs erschienen. Einige von Roskis Liedern schafften es Mitte der 70er Jahre sogar bis in die oberen Plätze verschiedener Hitparaden und in die Fernsehsendungen jener Zeit wie 'Musik aus Studio B', Ilja Richters 'Disco', 'Die Drehscheibe' oder 'Die Aktuelle Schaubude'.

Auf die Frage, warum er singe, antwortete Roski 1972 im Gespräch mit Heinz Mees in 'Sing In': "Es macht mir Spaß, es ist meine Art, mich auszudrücken. Über Dinge, die ich in meiner Umwelt mit ansehe und die ich in literarischer Form verarbeite." Dem Vorwurf, nicht politisch genug zu sein – Richard David Precht bezeichnete den Barden 2002 in einer Würdigung in der 'Frankfurter Rundschau' als "Mann mit Witz und Klavier, aber ohne Eigenschaften" –, begegnete er schon 30 Jahre zuvor so: "Ich glaube, daß man konkrete Politik lieber mit vernünftigen Diskussionen austragen sollte, als die auf die Bühnen zu nehmen, weil das meistens zu stark agitatorisch wird, in der einfachen Erweckung von Emotionen bleibt. Ich glaube, daß ich gewisse Denkanstöße geben kann – das scheint mir auch die einzige Funktion des Liedes zu sein."

Neben Liedern und Bühnentexten verfaßte Ulrich Roski auch Sketche und Kurzhörspiele für Rundfunk und Fernsehen. Im Jahr 2002 veröffentlichte er seine Autobiographie 'In vollen Zügen – Vom Leben auf Rädern'. In mehreren Interviews und seinen letzten Bühnenprogrammen berichtete der Künstler bis zu seinem Tod im Jahr darauf mit Galgenhumor auch über seine Erfahrungen mit seinem langjährigen Krebsleiden. Bei Conträr Musik sind bislang vier Ausgaben einer Werkschau von Ulrich Roski auf CD erschienen.

www.ulrichroski.de

Auszug aus
Various - Liedermacher in Deutschland
Vol.4, Für wen wir singen (3-CD)
/various-liedermacher-in-deutschland-vol.4-fuer-wen-wir-singen-3-cd.html

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