Wer war/ist SCHICHT, Songgruppe der TU Dresden ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

SCHICHT, Songgruppe der TU Dresden


Für die Liedszene der DDR war Dresden nach Berlin lange Zeit das zweitwichtigste Zentrum. Bereits 1966 entstand am dortigen Zentralen Klub der Jugend und Sportler ein Hootenanny-Klub. Dieser schloß sich 1967 dem Studentenklub der TU Dresden an und wurde umbenannt in Folkloregruppe der TU Dresden. 1968 entstand daraus die gruppe pasaremos, 1971 die Songgruppe der TU Dresden (bestand bis 1978). Der Anspruch lautete nun: 'DDR-konkret'. Man machte Ideenkonferenzen, recherchierte in Betrieben, bezog dokumentarisches Material in die Programme ein und erprobte theatralische Mittel. Höhepunkt war das Programm 'Begegnungen'(1974), aus dem das Lied Zugvögel stammt.

Ein Teil der Songgruppe wollte die gewonnenen Erfahrungen professionell weiterführen und gründete 1975 die Gruppe Schicht, deren Premiere 1976 die Politrevue 'Made in GDR' war. Es folgten Konzertprogramme wie 'Lebenslieder' (1979) und Musiktheaterinszenierungen wie das Lehrlings-Musical 'P 16'(1978), aus dem das Lied Reiß mich ein stammt. 1980 bis 1984 führte die Gruppe Schicht alljährlich für junge Künstler verschiedener Genres die Werkstatt 'Lieder und Theater' durch, "eine landesweite intellektuelle 'Perestroika'-Werkstatt vor der Perestroika" (Klaus-Peter Schwarz). 1976 bis 1983 arbeitete Schicht im Kulturpalast Dresden, 1983 bis 1992 unterhielt sie eine eigene Spielstätte im Dresdener Vorort Reick.

Hausautor der Dresdner Gruppen war ab 1967 der Liedermacher Bernd Rump (geboren 1947 in Dresden). Er studierte Ingenieurökonomie an der Technischen Universität Dresden und arbeitete bis 1972 in diesem Beruf, ging dann jedoch in die Kulturarbeit, ans Leipziger Literaturinstitut und schließlich 1975 bis 1990 als Stückeschreiber und Dramaturg zur Gruppe Schicht. Er trat auch solistisch auf, organisierte Liedermacherseminare und war 1979 bis 1982 Vorsitzender der Zentralen Beratergruppe der FDJ-Singebewegung. Seit Ende 1989 engagiert sich Rump sehr stark in der Politik. Er war zeitweilig Mitglied des Parteivorstandes der SED/PDS, promovierte über Peter Weiss' 'Ästhetik des Widerstandes' und ist heute als politischer Mitarbeiter der PDS tätig.

Wichtigster Komponist der Dresdner Gruppen war Jürgen Magister (geboren 1952 in Lauchhammer). 1968 bis 1970 prägte er mit seinen Brüdern Ulrich und Udo das musikalische Profil des Singeklubs Hoyerswerda. 1970 ging er zum Physikstudium nach Dresden und schloß sich der gruppe pasaremos/Songgruppe der TU Dresden an. Ab 1972 vertonte er Texte von Bernd Rump. Von 1975 bis 1989 war er Komponist, Sänger, Musiker und Darsteller in der Gruppe Schicht, seitdem arbeitet er weiterhin als Komponist und ist außerdem journalistisch tätig.

Auszug aus
Various - Liedermacher in Deutschland
Vol.3, Für wen wir singen (3-CD)
/various-liedermacher-in-deutschland-vol.3-fuer-wen-wir-singen-3-cd.html

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