Wer war/ist Bettina Wegner ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Bettina Wegner
Bettina Wegner, geboren 1947 in Berlin, studierte nach einer Ausbildung zur Bibliotheksfacharbeiterin 1966 bis 1968 an der Schauspielschule Berlin. Bereits 1965 hatte sie an einem Wettbewerb junger Talente teilgenommen, sang im Jugendklub der Volksbühne, im Lyrikclub Pankow und 1966/67 im Hootenanny-/Oktoberklub. Sie begann mit dem Nachsingen von Chansons anderer Autoren, fand jedoch bald zu ihren eigenen Liedern und ihrem unverwechselbaren Stil. Ihre Markenzeichen wurden Einfachheit und unbedingte Ehrlichkeit. Als der Oktoberklub sich von der FDJ integrieren und auch instrumentalisieren ließ, verließ sie ihn.
Mit 18 Jahren wollte Bettina Wegner Mitglied der SED werden, ihr Antrag wurde jedoch abgelehnt, da sie Beatles-Fan war, was zu diesem Zeitpunkt als Zeichen von Unreife angesehen wurde. Ein Schlüsselerlebnis für sie wurde der Einmarsch der Warschauer-Vertrag-Staaten in die CSSR, gegen den sie mit Flugblättern protestierte. Sie wurde von der Schauspielschule exmatrikuliert und zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Ihr Fazit lautete: "Das kann nicht Sozialismus sein." Zur 'Bewährung in der Produktion' arbeitete sie von 1968 bis 1970 in den Berliner Elektro-Apparate-Werken (EAW). 1970 bis 1972 war sie Bibliotheksfacharbeiterin. Nach einer Ausbildung zur Sängerin am Zentralen Studio für Unterhaltungskunst 1972/73 wurde sie freischaffend und trat mit eigenen Liedern und Texten auf. Der Schriftsteller Ulrich Plenzdorf schrieb über sie: "Was braucht sie am meisten …? Stehvermögen. Daß ihre Lieder stimmen. Daß sie sich nichts aufdrängen läßt gegen ihr eigenes Ich. Glück. Und ’ne schöne lange Reise um die halbe Welt, mit fünfzig und mehr Auftritten."
Neben ihren eigenen Programmen moderierte Bettina Wegner die Veranstaltungsreihen 'Eintopp' im Berliner Haus der jungen Talente (1973 bis 1975) und 'Kramladen' in Berlin-Weißensee (1975/76), in denen viele kritische Künstler auftraten und sehr offene Auseinandersetzungen stattfanden. Beide Veranstaltungsreihen wurden schließlich durch die staatlichen Organe verboten, aber sie zeigten, "wie mit Engagement, Zivilcourage und auch Mut die starren kulturpolitischen Verhältnisse für kurze Zeit ein wenig zum Tanzen zu bringen waren" (Peter Will). Der Spielraum für Bettina Wegner wurde jedoch immer enger, und Anfang der 80er Jahre blieb ihr keine andere Möglichkeit, als die DDR zu verlassen.
www.bettinawegner.de
Auszug aus
Various - Liedermacher in Deutschland
Vol.2, Für wen wir singen (3-CD)
/various-liedermacher-in-deutschland-vol.2-fuer-wen-wir-singen-3-cd.html
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