Wer war/ist 18 Karat Gold ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

18 Karat Gold

18 Karat Gold war eine kurzlebige Main- stream-Rock-Supergroup, die aus der pro- duktiven Münchner Szene hervorgegan- gen war und einen "gefälligen, eingängigen, international konkurrenzfähigen Rocksound anstrebte" (ROCKLEXIKON DEUTSCHLAND). Initiator war der deutsch-amerikanische Gitarrist Ebert. Die Absicht war, "eine vom Krautrock beeinflußte musikalische Richtung von Ikonen wie David Bowie als 'Ziggy Star- dust', Roxy Music und T. Rex und Slade zu präsentieren, die teilweise zwar im Main- stream verhaftet war, aber gleichzeitig raffi- niert Pop-Sound – genannt Glam-Rock – unter- mischte" (GREEN BRAIN). Wohl deshalb fühl- ten sich "die Jungs shiny, fröhlich und selbst- bewußt" (COVER TEXT).

1973 wurde die "melodische Heavy-Kraut-Band" (PROGARCHI- VES) vom, damals 18-jährigen Klaus Ebert, Jörg Evers (ex- Embryo), Lothar Meid (ex-Doldinger, -Motherhood, -Passport, -Amon Düül II) und dem Engländer Keith Forsey (ex-Niagara, -Motherhood, -Amon Düül II) gegründet. Letzterer hatte vorher mit dem Gitarristen Paul Vincent (Vincent Gunia, ex-Missus Beastly, -Amon Düül II) das Schlagzeug-Gitarren-Duo Hallelujah gegründet und 1970 deren einziges Album 'Hallelujah Babe' in London produ- ziert und 1971 veröffentlicht.

Die 11 Stücke von 'All-Bumm' spiegelten die "zeitgenössi- sche Glitzer-Rock-Hysterie und das wachsende Interesse am Rock 'n' Roll wider und waren mit vereinzelten Space-Rock-Elementen versetzt worden" (COSMIC DREAMS), enthielten "tollen deutschen Hard-Rock mit Mainstream-Anklängen" (TIP) und waren das "frischeste und unverstaubteste, was es in Deutschland zu hören gab, weil sich die Jungs nicht im mythologischen Urschlamm suhlten oder mit einer ganzen Synthesizerstaffel durch die letzten Milchstraßen düsten. Ein Meilenstein, eine Pionierleistung, die sich aus der gegenwärtigen Popmusik alle interessanten Tendenzen herauspickte, eigene Ideen beisteuerte und das ganze durch den Fleischwolf drehte und die zeigte, daß die deutsche Popmusik gerade erst begonnen hat!" (SOUNDS).


Es gab "atemberaubende Instrumentals, eingängige Popsongs und knallige Rocknummern, und die gelegentlichen kosmischen Anklänge à la Amon Düül II erfüllten alle musikalischen Wünsche" (GREEN BRAIN). Das Album ent- hielt zwar "ein paar kleine Überraschungen, aber angesichts des Kalibers der Musiker war es im Allgemeinen eine enttäuschende und eher durchschnittliche LP, die in die Richtung weist, in die Amon Düül II Ende der 70er Jahre gehen sollte" (COSMIC EGG). Der Amon Düül II-Produzent Olaf Kübler war beauftragt worden, ein Pop-Rock-Album zu kreieren, was er auch perfekt umsetzte. Die Verbindungen zum Dunstkreis Amon Düül II "si- cherten der LP immer ein gewisses Fan-Interesse, obwohl nur Teile des Songmaterials die Amon Düül II-Anhänger zufriedenstellen konnte" (COSMIC EGG).

Da das 'All Bumm' keine sonderlichen Umsätze erzielte, ließen sich 18 Karat Gold von Peter Maffay für die 'Bravo-Jugoslawien-Tour' 1974 als Backingband engagieren und wollten sich danach "in Zukunft auf ein Teeny-Popper-Publikum einstellen. Dazu kam es allerdings nicht mehr, denn die Band löste sich Mitte 1974 auf" (KRAUTROCK MUSIKZIRKUS). Vorher war noch Schlagzeuger Forsey bei der Band von Maffay eingestiegen und durch den Engländer Martin Harrison ersetzt worden.

Gitarrist Evers schloß sich dem Bandprojekt Sameti an, das der ehemalige Amon Düül-Sänger Shrat (Chri- stian Thiele) 1971 ins Leben gerufen hatte. Evers gehörte zur Quintett-Besetzung des zweiten Sameti-Al- bums 'Hungry For Love' (1974) – gemeinsam mit Shrat, Bernd Weber, dem Bassisten Robby Heibl (ex-Amon Düül II) und dem exil-französischen Trommler Daniel Alunno (ex-Gila). Trommler Forsey arbeitete erst erfolgreich als Studiomusiker, u.a für Boney M. und für den Disco-Produzenten Giorgio Moroder, und war danach stilprägend für den sogenannten "Munich Sound"...

KRAUT! ist ein feiner Krautrock-Querschnitt in vier Aus- gaben, nach Regionen sortiert – Norden, Mitte, Süden und Berlin, mit den größten Hits, viel längst vergessener Musik und den wichtigsten Songs.

Burghard Rausch im Juni 2020

© Bear Family Records®
read more
Various - Kraut! BCD17623
Teil 3 - KRAUT! - Die innovativen Jahre des Krautrock 1968-1979

Copyright © Bear Family Records® Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, oder jede andere Art der Wiedergabe, einschließlich Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigung auf Datenträgern, in deutscher oder jeder anderen Sprache nur mit schriftlicher Genehmigung der Bear Family Records® GmbH.

Weitere Informationen zu 18 Karat Gold auf de.Wikipedia.org

Filter schließen
Für die Filterung wurden keine Ergebnisse gefunden!