Wer war/ist Freddie Bell ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Freddie Bell

Im Januar 1956 hat eine erste Rock and Roll-Welle Paris überrollt. Im Folgejahr veröffentlicht Versailles eine 25 cm-Platte mit dem schönen Titel « Lionel Hampton et son R n’R » von der Presse folgendermaßen beurteilt « Ein gelungenes Durcheinander, eine unverständliche Kakophonie, gekonnt unchronisiert. »

Vibraphonisten, Schlagzeuger, Pianisten, Sänger, Lionel Hampton wusste mit seiner Musik und seiner guten Laune, welche er mit Leichtigkeit übertrug, zu begeistern. Er verstirbt 2002, nach einem brillianten musikalischen Durchzug durch sein Jahrhundert.

Das Gerücht zieht durch die Stadt: amerikanische Rockers sind im Olympia. Immer mehr junge Leute kommen zu dieser ersten großen Messe, ein ebenfalls immer lebhafteres Publikum.

So kommen auch Freddie Bell and his Bellboys zum Olympia. Dieser beendet gerade eine in England begonnene Tournee, mit Tommy Steele and his Steelemen (welchen die Revue Top Réalité Jeunesse als den englischen Elvis Presley qualifiziert, in der Ausgabe 22 von Februar  1959) und dem Trio Albert Raisner, bevor er nach Holland und in die weite Welt hinausgeht.

Ihre erste Aufnahme ist « Hound Dog », von 1955 und zu finden auf der ersten französischen  EP. Der Legende nach hätte eine Hilfskraft, derart beeindruckt während eines Konzerts im April 1956, den Titel drei Monate später selbst aufgenommen. Und somit landete Elvis einen gigantischen Hit der, zusammen mit « Don’t Be Cruel », zur best platzierten Single aller Zeiten in den US-Chartes wurde!

Um auf die Version von Freddie Bell zurückzukommen, er musste den allzu suggestiven Text umschreiben, um ihn auf... einen Hasen zu übertragen! « Wissen Sie, um im Radio gespielt zu werden, muss man über irgendetwas schreiben, nur nicht über die Relationen zwischen Mann / Frau, daraus resultieren häufig doppelsinnige Texte! ». Und woher kommt der Titel seines Erfolgshits: « Giddy Up A Ding Dong »? « Das ist ein Spitzname, Ding Dong, den die Treniers mir gegeben hatten »!

Als die authentischen Rocker in Paris ankommen, das ist ein wenig als wenn eine Show von Märzmännchen moderiert wird, oder schlimmer noch, von amerikanischen Imperialisten, das zumindest wurde Freddie Bell and his Bellboys von einer gewissen angepassten kommunistischen Presse unterstellt.

Übrigens sind sie etwas einsam in diesem Programm im Olympia vom 13. Juni 1957 mit dem Titel « Premier festival international du music-hall » welches Musiker aus der ganzen Welt empfängt, hauptsächlich aber aus dem Osten. Und als der Rock and Roll an die Reihe kommt, diese diabolische amerikanische Musik, so konnte man Delegationen aus dem Osten den Saal verlassen sehen! Diese etwas surrealistische Stimmung hat unsere jungen Rocker überrascht, ihnen die Freude am Leben aber nicht genommen. Sie waren im Rahmen einer Musicorama, aber die Gruppe bleibt unauffindbar. Eingeweihte warteten fieberhaft auf ihre Ankunft, weil sie sie bereits im Film « Rock Around The Clock » entdeckt hatten.

Abends, nach ihren Sets, ziehen sie durch die Clubs, Pigalle, Saint-Germain-des-Prés, das Lido. Eddie Barclay ist häufig mit dabei. Er vertreibt in Frankreich die EPs von Freddie Bell, drei Scheiben erscheinen gleichzeitig, so scheint es, mit den selben Titeln, bei Barclay und Mercury, die Platten sind immer beim Label Mercury. Auf der Rückseite des Covers immer derselbe Satz: « In der unberechenbaren Entwicklung der Rock an’rollers sind die BellBoys mit Sicherheit eine der repräsentativsten Gruppen, wie diese Platte beweist. »

Wir können die Dauer ihres Aufenthalts in Frankreich nicht genau bestimmen. Einige Quellen nennen lediglich das Datum vom 13 Juni während andere von einer möglichen Dauer von mehreren Wochen sprechen. Aber sie haben Spuren hinterlassen: « Der Auftritt auf der Bühne des Olympia von Freddie Bell and his Bellboys hat Leidenschaften entfacht: lächerlich! sensationell! beschämend! Was für ein Rhythmus!... » (Juli 1957).

Vor seiner Ankunft wusste Freddie Bell nicht viel von Frankreich, abgesehen von Maurice Chevalier, sicherlich einer der populärsten Franzosen in der Welt. Aber er wird regelmäßig nach Europa wiederkehren, nach Paris, eine Stadt, die im besonders gefällt, oder nach Rom, er ist italienischer Herkunft. « Ich mag Europa weil es das Land der Traditionen ist. In den Vereinigten Staaten dauert eine Tradition zwei Jahre! ». So wie die großen Momente des Rock and Roll! Der Bassist der Gruppe, Frankie Brent, entscheidet sich ebenfalls für Europa und lässt sich in England nieder, wo er eine Solokarriere versucht. Freddie Bell and his Bellboys bleiben hauptsächlich in den Annalen wegen ihres Auftritts im Verspann des Kult-Films « Rock Around The Clock », oder « Rock and Roll » in Frankreich.

Freddie Bell Rockin' Is Our Business
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