Wer war/ist James Davis ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Dem Duke - Peacock Records-Imperium von Don Robey mit Hauptquartier in Houston gingen die fantastischen Sänger nie aus. Neben Bobby 'Blue' Bland, Little Junior Parker, Joe Hinton, Buddy Ace, O.V. Wright und Al (TNT) Braggs hatte die Firma auch James Davis in ihrem mit Talenten vollgepackten Katalog. Wäre der phänomenale Eddie 'Guitar Slim' Jones nicht gewesen, hätte Davis vielleicht nie aus Mobile, Alabama, entkommen können. Am 10. November 1938 in Pritchard, Alabama, geboren, brachte der Gospel-trainierte Davis den Mut auf, Slim und seinen Bandleader - Bassisten Lloyd Lambert anzusprechen, ob er im Lauf des Abends ein Stück singen dürfe, als Slim 1957 in Mobile als Headliner auftrat. Das spontane Vorsingen wurde mit einem Dauerjob als Slims Opening Act belohnt. Slim gab Davis seinen Spitznamen 'Thunderbird' nach einem Wettsaufen- James wurde todkrank vom Thunderbird-Wein, als er den Whiskey trinkenden Slim schlagen wollte. Davis trat in Verbindung mit dem Talentscout Renald Richard (dem Entdecker des New Orleans R&B-Sängers Lee Dorsey und Co-Autor von Ray Charles’ I’ve Got A Woman) und Slims Manager Hosea Hill, die ihm Anfang 1958 einen Vertrag bei Duke verschafften. Sein Debüt war der in New Orleans aufgenommene Titel Come To The Rock And Roll, obwohl Robey James zuerst als Rasenpfleger, Plattenpacker und Demosänger für Bland nützlicher empfand. Nachdem Davis' I'm Gonna Tell It On You 1962 kaum bemerkt wurde, bewies er im Jahr darauf seinen Wert für die Firma mit dem schummrigen, langsamen Blue Monday, der vom Saxofonisten Gil Caple aus Memphis geschrieben wurde und bei dem es einem kalt den Rücken runterläuft (wie gewöhnlich setzte Robey sein Pseudonym Deadric Malone unter die Komposition). Lambert spielte bei der Aufnahme den Bass, Clarence Hollimon steuerte die exquisite Gitarre bei, hinzu kamen der New-Orleans-Pianomeister James Booker, Herman Hawkins am Schlagzeug und ein großer Bläsersatz, zu dem die Trompeter Joe Bridgewater und Calvin Owens gehörten. Obwohl es sich damals nicht sonderlich toll verkaufte, wurde Blue Monday zu einem modernen Bluesstandard, nicht zuletzt durch Z.Z. Hills 1981er-Revival für Malaco. Your Turn To Cry, Davis' nächste Duke-Single, war wieder ein Meisterwerk, und er beendete seine Zeit bei der Firma Ende 1965 mit Bad Dream (Caple zeichnete für beide verantwortlich). Dies hätte auch das Ende der James Davis Story sein können, wenn Lambert und die Macher von Black Top Records in New Orleans ihn nicht auf seiner Arbeitsstelle in seiner Wahlheimat Thibodeaux, Louisiana (Guitar Slims alte Heimstätte), aufgespürt und zu einem Comeback überredet hätten. Die superbe 1989er-CD 'Check Out Time' war das Ergebnis- sie ermöglichte Davis eine Rückkehr auf die Bühne. Und dort verstarb er auch: Während er am 24. Januar 1992 im Blues Saloon in St. Paul, Minnesota, What Else Is There To Do sang, die B-Seite seiner Duke-Debüt-45er, erlitt er einen tödlichen Herzanfall. James Davis wurde nur 53 Jahre alt. Bill Dahl aus PLUG IT IN! TURN IT UP! Electric Blues 1939-2005 - The Definitive Collection! - "Plug It In! Turn It Up! - Electric Blues 1939 - 2005" auf Bear Family Records hat bei den Blues Music Awards in Memphis, Tenneessee, am 9. Mai den prestigetraechtigen Preis in der Kategorie 'Bestes historisches Album' erhalten. Die einzigartige, 12-teilige CD-Dokumentation vermittelt erstmals einen umfassenden Blick auf die Geschichte dieses bedeutsamen Genres, unabhaengig von Grenzen, die einzelne Plattenfirmen aufzeigen. Unser Autor Bill Dahl aus Chicago war vor Ort und nahm den Preis vor etwa 1.300 Bluesmusikern, Journalisten und Fans entgegen. Die Blues Music Awards, die alljaehrlich in Memphis fuer die besten Blues-Veroeffentlichungen verliehen werden, gelten als wichtigste Auszeichnung weltweit und werden auch als 'Oscars des Blues' bezeichnet..
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