Wer war/ist electra combo ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
electra combo
Obwohl der Dom, wie der Titel in Fankreisen abgekürzt wurde, zu den absoluten Klassikern des frühen DDR-Artrock zählt, war er jahrelang in den Medien des Landes "halb" verboten: 1972 als Neuvorstellung sofort auf Platz 1 der Rundfunk-Hitparaden geschossen, war das Stück bereits eine Woche darauf aus allen Charts wieder spurlos verschwunden – und durfte fortan im Radio jahrelang nur noch mit Sondergenehmigung gespielt werden.
Hintergrund dieses Zensurfalles war das allzeit schwierige Verhältnis des atheistischen SED-Staates zur Kirche: offenbar wurde der Titel von den Kultur-Kontrolleuren tatsächlich als Werbung für einen Kircheneintritt mißverstanden – obwohl der Text Kurt Demmlers dezidiert das von Menschenhand erschaffene architektonische Meisterwerk besingt. Erst acht Jahre nach der Produktion der Aufnahme hatten sich die Beziehungen zwischen Staat und Kirche soweit normalisiert, daß AMIGA es wagte, den Titel auf Vinyl zu pressen.
Tritt ein in den Dom ist eine der allerersten electra-Aufnahmen, die mit Stephan Trepte als Sänger eingespielt wurden, welcher schon bald als die männliche Rock-Stimme der DDR gehandelt wurde. Allerdings entpuppte sich Trepte vor dem Mikrofon des Leipziger Funkhauses als "Stress-Lispler", was dazu führte, daß Bandchef Bernd Aust (als begnadeter Flötist ansonsten der Ian Anderson der DDR) sämtliche "s"-Laute des Textes overdubben mußte.
KRAUT! - Die innovativen Jahre des Krautrock 1968-1979
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