Wer war/ist Gerhard Heinz ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Gerhard Heinz

Schlager, Jazz und wilde Filme – Der Filmkomponist Gerhard Heinz

Der am 9. September 1927 in Wien geborene Gerhard Heinz war einer der produktivsten und vielseitigsten Komponisten des deutsch-österreichischen Kinos. In seiner langen Karriere arbeitete er für so unterschiedliche Filmregisseure wie Dr. Harald Reinl, Alfred Vohrer, Kurt Nachmann, Franz Antel und Franz Josef Gottlieb. Der stilistisch umfassend gebildete Heinz beherrschte das Handwerk des Komponierens bei engstem zeitlichem Rahmen perfekt. Typisch für viele populäre deutsche Publikumsfilme der sechziger und siebziger Jahre war die nahezu gleichrangige Bedeutung orchestraler Passagen mit gesungenen Titeln. Diese Filme prägte der Komponist wie kaum ein anderer, was ihn zu einem der wenigen erfolgreichen und vielseitigen Grenzgänger zwischen Orchestermusik, Jazz und Schlager machte.

Bereits in Kindesjahren musizierte er, zunächst noch auf Wunsch der Eltern. Diese wünschten sich für ihren Sohn, dass er das Klavierspiel erlernen sollte. Heinz erinnert sich: "Während des Krieges aber gab es nirgendwo ein Klavier. Wenn man spielen wollte, musste man ein transportables Instrument spielen können. Also lernte ich noch Klarinette." Schon bald nach Kriegsende wurde er gebeten, in einem kleinen Orchester mitzuwirken. "An einem 13. Februar bin ich aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekommen und habe am 15. Februar 1946 bereits gespielt. Eigentlich konnte keiner von uns richtig nach Noten arbeiten, also blieb nichts anderes übrig als Jazz. Jeder gerade so gut er konnte ..."

Das junge Orchester erhielt allerdings überwiegend Gagen in nahrhafter Form: "Die erste Gage war ein belegtes Brot, in jener Zeit ein Vermögen wert, und dann um Mitternacht ein Viertel Wein. Nach Genuss des Weins war ich plötzlich wieder wach." Waren die unmittelbaren Engagements in der Nachkriegszeit noch mehr improvisiert als durchgeplant, kamen bald auch professionelle Engagements hinzu. 1948, es war die Zeit der Währungsreform, wurde Heinz "von dem damals schon sehr bekannten Jazzmusiker Hans Koller engagiert. Später erlangte er weltweiten Ruf als Jazztenorsaxophonist. Dort habe ich mit dem Klavier begonnen." Insgesamt trat er über zwei Jahre mit Koller auf.

Die Musik hatte für Heinz einen hohen Stellenwert, doch zeitgleich studierte er noch an der Wiener Technischen Hochschule Elektrotechnik. Eine entscheidende Wendung erhielt sein Leben, als er 1950 für das Unterhaltungsorchester von Horst Winter engagiert wurde, der "damals in Österreich ein sehr bekannter und gesuchter Sänger" war. "Der hat damals mit seinem Orchester Probleme gehabt. Ein Teil der Musiker wollte ständig in Wien bleiben und nur im Studio spielen, der andere Teil wollte lieber mit ihm auf Tournee gehen. Er suchte Ersatz und ich bin zu ihm gegangen." Winter hatte sich eine Hammondorgel beschafft. "Das war damals in Österreich die einzige Hammondorgel überhaupt und sozusagen das Kennzeichen dafür, dass man 'modern' ist. Es war das erste Instrument in Richtung elektronischer Musik, denn es war ein elektrisches Instrument. Das war für mich ein Schlüssel zum Einstieg für alles, was gut und teuer in der Musik war." Heinz beherrschte die Hammondorgel perfekt, was auch überregional für Aufsehen sorgte. Der Musikproduzent Gerhard Mendelson, damaliger Aufnahmeleiter der Wiener Abteilung der Schallplattenfirma Polydor, engagierte den jungen Musiker. Heinz nahm für die Polydor unter anderem auch damals aktuelle Schlager- und Tanztitel im 'Hammondsound' auf.

Auszug aus dem Booklet BCD16489 - Gerhard Heinz Grosse deutsche Filmkomponisten
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