Wer war/ist Wallenstein ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Wallenstein

Die Band Wallenstein hat im Jahrzehnt des Bestehens eine Reihe von Musikstilen durchlaufen, "vom frühen
Krautrock über symphonische Klänge bis hin zum Space Rock gegen Ende ihrer Karriere" (PROGARCHIVES).

Gegründet wurde die Band als Blitzkrieg 1971 in Viersen bei Mönchengladbach, vom Kunststudenten Jür- gen Dollase, dem Bandmanager Peter Gielen (Octopus Productions) und dem ehemaligen Road-Manager Corrado Faccioni. Später kamen Gitarrist Bill Barone (ex-Otis Redding-Band) aus Philadelphia und der Niederländer Jerry Berkers am Baß dazu. Bereits vorher war der Hildesheimer Harald Großkopf (ex-The Stuntmen, -Scorpions) als Schlagzeuger dazugestoßen. Nach nur ein paar Konzerten wurden sie vom PILZ-Label unter Vertrag genommen. Ende 1971 spielte das Quartett die Debüt-LP ein. Da eine englische Band den Gruppennamen Blitzkrieg beanspruchte, entschied sich Dollase, den Bandnamen als Albumtitel zu benutzen und taufte die Gruppe Wallenstein.


Musikalisch kam bei der von Dieter Dierks produzierten Debüt-LP 'Blitzkrieg' so "manches schon von anderen Gruppen bekannt vor. Aber das Ganze war virtuos gespielt und zeigte auch, wozu die Rockmusik fähig war, wenn andere Musikrichtungen (in diesem Fall Klassik bis zu den modernen Im- und Expressionisten) nicht nur collagenhaft eingebaut, sondern in den Kompositionen weiterverarbeitet worden waren" (SOUNDS). "Ich schaffe aus dem 'Geist der Klassik' eine Musik, die sich nur gelegentlich gewisser Formprinzipien der Musiktradition bedient" (DOLLASE).

Im Frühsommer 1972 folgte dann mit 'Mother Universe' das zweite Album, für dessen Plattenhülle die Dollase-Großmutter fotografiert wor- den war. Das Album klang mal "sphärisch, mal rockig und meist schön melodisch" (TAGESSPIEGEL).
Zwischenzeitlich hatte sich Großkopf am 'Tarot'-Projekt (1973) des schwei- zerisch-jenischen Künstlers Walter Wegmüller als Studiomusiker beteiligt. Das von Rolf-Ulrich Kaiser initiierte Projekt Kosmische Kuriere, dem neben Grosskopf, Dollase und Dierks auch Manuel Göttsching (Ash Ra Tempel) und Klaus Schulze angehörten, sollte ursprünglich einzig das Album 'Tarot' einspielen, kam jedoch insgesamt auf fünf Alben, 'Planeten Sit-In' (1974) (als Cosmic Jokers & Sternenmädchen), 'The Cosmic Jokers' (1974), 'Gilles Zeit- schiff' (1974), 'Galactic Supermarket' (1976) und schließlich 'Tarot' (1976).


In den nächsten Monaten gastierten Wallenstein "mit einer Show wie bei Alice Cooper – mit lackierten Fingernägeln, geschminkten Gesichtern" (PRESSETEXT) als Trio in der Schweiz und in Frankreich. Ab dem Frühjahr 1973 bediente Dieter Meier den Baß und im Sommer erweiterte Joachim Reiser (vi, perc) als fünftes Mitglied die Gruppe. Noch im selben Jahr erschien mit 'Cosmic Century' das dritte Album. Es war unter der Regie von Dieter Dierks entstanden, "supervised" von Rolf-Ulrich Kaiser und Gille Lettmann. Die Besetzung bestand jetzt aus Dollase, Barone, Großkopf, Reiser und Meier. Dieses Album markierte einen Wende- punkt – Wallenstein waren "in neoklassisch-pompösen Gefilden angekommen. Hier war so gut wie nichts mehr vom psychedelisch orientierten 'Teutonen-Rock' zu verspüren" (BABYBLAUE SEITEN).


Nach einer längeren Pause spielten Wallenstein, wieder im Dierks Studio, im Januar 1975 das Album 'Stories, Songs & Symphonies' ein, bei der Bandchef Jürgen Dollase seine Programmusik-Idee zu verwirk- lichen suchte. Bei der LP, die in Quadrophonie aufgenommen worden war, firmierte Wallenstein als The

Symphonic Rock Orchestra Wallenstein. Als neuer Bassist war jetzt Jürgen Pluta (b, perc, voc) (ex-Prosper) dabei. Am Mischpult saß der englische Produzent Toby Robbins, der schon für Karl-Heinz Stockhausen, später Nine Days Wonder und dann noch weitere Krautrock-Bands der 70er tätig war. Das "Ergebnis war eine unharmonische Mischung aus Klassik, Jazz und Rock, fand keinen großen Anklang" (ROCK IN DEUTSCHLAND). Danach, im Sommer 1975, verließ der Gitarrist Barone die Band in Richtung USA, und auch Schlagzeuger Großkopf trennte sich von Wallenstein.


Mit den neuen Mitspielern Gerd Klöcker (g) und dem Berliner Nicky Gebhard (dr) (ex-Zoppo Trump) gingen Wallenstein im Herbst auf eine sehr erfolgreiche Frankreichtournee. Im Frühjahr 1976 verabschiedete sich dann auch der Geiger Reiser. Erst eine Herbsttournee brachte die Band wieder ins Gespräch. Mit einem neuen Musik-Konzept in Quartett-Besetzung erschien die LP 'No More Love'. Hier "stellte sich das Quartett zwar befreit vom Pathos vergangener Tage vor, blieb aber musikalisch flau und konzeptlos" (ROCK IN DEUTSCHLAND).

 

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Burghard Rausch

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Weitere Informationen zu Wallenstein auf de.Wikipedia.org

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