Wer war/ist LAURIE LONDON ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

LAURIE LONDON  

Bum-Ladda-Bum-Bum

Sogenannte 'Kinder-Stars' hatten in der Geschichte der Unterhaltungsmusik schon immer einen festen Platz. Mit schöner Unregelmäßigkeit tauchten sie dann und wann urplötzlich aus dem Nichts auf, mehr oder minder geschickt und erfolgreich von ihren Managements - oftmals Familienmitglieder - und/oder den jeweiligen Schallplattenfirmen vermarktet.

Häufig waren die Kleinen dabei in einem Singekreis ihrer zahlreichen Lieben eingebettet; wir denken an die Osmonds (mit Little Jimmy, Donny und Marie), an die Jacksons (Michael, Jermaine, Janet), die Cowsills oder - ganz aktuell - die Kelly Family. Nicht selten sprangen mit fortlaufender Zeit spektakuläre Solo-Karrieren für verschiedene Mitglieder heraus.

Doch auch heranwachsende Paare oder Einzelkämpfer verbuchten in den 50er, 60er und 70er Jahren Treffer in den internationalen Hitlisten, beispielsweise Brenda Lee, Frankie Lymon oder (Little) Peggy March in den USA, Helen Shapiro, die James Boys und Neil Reid in Großbritannien. Im deutschsprachigen Raum sind Namen wie , (Die kleine) Gabriele, Heintje, die 'eingemeindeten' Dänen Jan & Kjeld sowie Wilma und natürlich Conny Froboess noch in bester Erinnerung.

Daß sich zu diesen Erfolgsgaranten stets auch die übliche Zahl von Namenlosen und anonymen Gescheiterten gesellte - keine Frage. Auf der Sonnenseite dagegen stand zwischen 1957 und 1962 ein schulpflichtiger Engländer mit Namen Laurie London. Ihm gelang es, sich in den britischen, amerikanischen und deutschen Charts zu plazieren; zwar nur kurz, aber mit Notierungen auf den Rängen 2, 5, 10 und 12 in einem Bereich, von dem Legionen anderer Interpreten eine Karriere lang vergeblich träum(t)en.

Laurie London wurde am 19. Januar 1944 in London geboren. "Nein", lächelt der Engländer, "der Nachname ist kein Pseudonym, ich heiße wirklich so. Mein richtiger Vorname ist allerdings Lawrence. Daraus wurde dann Laurie, und das hat anfangs in den USA für ein paar Mißverständnisse gesorgt: Laurie, und dazu die hohe Stimme - einige Leute waren ganz überrascht, als dann plötzlich ein Junge und kein Mädchen vor ihnen stand. Ich habe übrigens auch keine südländischen Vorfahren, obwohl dies manches Mal wegen meines Äußeren vermutet wurde."

London war keine fünf Jahre jung, als er begann, Melodien aus dem Radio nachzusingen. Wenig später begann er, sich fürs Gitarrespielen zu interessieren, was ihm schon recht bald zugute kommen würde.

1957 veränderte sich dann das Leben des Schülers. Mit ein paar Freunden besuchte er im Earl's Court die öffentliche Übertragung einer Ausgabe der BBC-Musik-Show '6.5 Special'. London: "Der Produzent war zuvor in Amerika gewesen, hatte dort Dick Clarks 'American Bandstand' gesehen und diese Idee mit nach England gebracht. Eines nachmittags saß ich mit Freunden im Publikum, auf der Bühne spielte ein Trio mit einem Gitarristen, einem Pianisten und einem Bassisten. Plötzlich fragte der Moderator der Show, ob jemand Lust hätte, mit dieser Band zu singen. Ich hatte wohl ein gesundes Selbstbewußtsein - jedenfalls marschierte ich nach vorn und schnappte mir auch gleich das Instrument des Gitarristen, um mich selbst zu begleiten. Dann begann ich zu singen, und zwar den Country-Titel 'The Ballad Of Jessie James', den ich schon öfter gespielt hatte. Die Sache kam offenbar bei den Zuhörern gut an, und so legte ich gleich noch einen zweiten Song nach. Ich entschied mich für 'Don't You Rock Me, Daddy-O', eine Skiffle-Nummer, denn diese Musikrichtung war damals in England gerade enorm angesagt."

Der Erfolg war jedenfalls durchschlagend. Unmittelbar nach dem Auftritt wurde Laurie vom Produzenten der Sendung, John Warrington, angesprochen, ob er von nun an jeden Nachmittag im '6.5 Special' auftreten möchte. Außerdem steckte ihm ein Angestellter einer Plattenfirma seine Visitenkarte zu. Einige Wochen später war es soweit: Parlophone Records meldeten sich, um mit dem Junior Testaufnahmen zu machen.

Laurie: "Ich war ja noch so jung, doch nachdem ich meinen Vater um Erlaubnis gefragt hatte, bin ich hin gegangen - ohne groß darüber nachzudenken, was da eigentlich mit mir geschah."

'Da', das waren nicht mehr und nicht weniger als die Abbey Road Studios, die einige Jahre später weltberühmt werden sollten, weil vier Mop-Köpfe aus Liverpool dort ihre guten und relativ weltbewegenden Ideen aufs Band transportierten.

Als Produzent vor Ort empfing Norman Newell den jungen Nachwuchskünstler. Newells Name fällt noch heute, wenn es um Stars wie Shirley Bassey, Ken Dodd, Russ Conway oder Peter & Gordon geht - für die er als Producer oder erfolgreicher Songautor tätig war. In dieser Eigenschaft schuf er auch Sailor (Your Home is The Sea), die englische Textfassung von Lolitas Hit Seemann.

London: "Es war schon ein bißchen kurios, als es darum ging, was für ein Demo ich einspielen könnte. Ich war völlig unbekümmert, und schlug darum 'I'm In The Mood For Love' vor - ich, der gerade mal 13jährige Steppke! Der zweite Titel war dann 'Start Movin'".

Schon auf den ersten Metern seiner Wegstrecke als Musiker wunderten sich die Profis über die Sicherheit und scheinbare Routine, mit der dieser Junior seine Aufgaben meisterte. Gab es im familiären Umfeld Menschen, die ihm diese Fähigkeiten 'vermacht' haben könnten? Laurie London: "Nein, eigentlich nicht. Mein Vater und meine Mutter hatten beide sehr schöne Stimmen. Und - aber das erfuhr ich erst viel später - ein Cousin meiner Mutter war Opernsänger. Vielleicht lag es daran. Möglicherweise ist aber alles auch Vorsehung gewesen. Denn meine Großmutter hatte einst einen Hellseher besucht, und der soll gesagt haben: Sie bekommen eine Tochter, und deren Sohn wird berühmt."

Schnell standen die Aufnahmen für die Debütsingle auf dem Parlophone-Label an, Ende September 1957 war es soweit. London: "Eigentlich war 'The Cradle Rock' als A-Seite für die Platte vorgesehen. Daß dann doch die geplante B-Seite vorgezogen wurde - welch ein guter Griff! Denn 'He's Got The Whole World In His Hands' entwickelte sich ja zu einem wahren Monster, das in vielen Ländern an die Spitze der Charts gelangte. Ich habe den Titel nie als eine Art Gospel gesehen, das mir eine künstlerische Richtung vorgibt - mir hat der Song einfach sehr gut gefallen."

Laurie London Bum-Ladda-Bum-Bum
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