Wer war/ist Ruby & The Mudflaps ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Ruby & The Mudflaps
1972 wird der in Alabama geborene Sänger Mel Canady auf Initiative von Keyboarder und Komponist Mike Thatcher Mitglied der Gruppe Family Tree in München, der u.a. auch Donna Summer angehört. Als sich Family Tree 1973 auflösen, beschließen Mel und seine Bandkollegin Lucy Neale – langjähriges Mitglied des HAIR-Ensembles – ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen, das sich zunächst am Sound der Rock/Jazz/Funk-Band Chicago orientiert. Während eines Brainstormings zum Bandnamen wirft jemand aus Spaß ‚Ruby and The Mudflaps’ in die Runde.
Nachdem das Gelächter kein Ende nehmen will, steht der Name der neunköpfigen Formation fest. Die Band wird durch ihre extravagante Liveshow in München und Süddeutschland bekannt. Sie kombiniert geschickt Soul und Funk mit Jazz und Rock und ausgefeilten Arrangements. Ruby and The Mudflaps werden zur Hausband im Münchener Jazz-Club ‚Domicile’. Mel Canady ist der Kopf der Band. In den US-Südstasten kam er jung mit Blues, Gospel und Soul in Berührung und sang in der Kirche. Am Alabama A&M College lernte er Fred Wesley kennen. Wesley, der später u. a. bei James Brown mitwirkte, spielte schon Mitte der Sechzigerjahre die Musik, die Mel beeindruckte.
Nach vier Semestern wechselte Mel auf das Nassau Com. College auf Long Island, New York. Dort sammelte er Erfahrung in verschiedenen Musikrichtungen, denn Konzerte mit Chick Corea, Hank Mobley, Thad Jones oder James Brown waren an der Tagesordnung. Nach der Universität tritt Mel in die U.S. Army ein und kommt so nach München. Er findet Jobs als Studiomusiker, u.a. für den Schlagerproduzenten Ralph Siegel. Dem stellt er 1977 sein neues Projekt vor, und Siegel entschließt sich, eine von seinem Geschäftspartner Werner Schüler produzierte Single auf seinem Label Jupiter Records zu veröffentlichen. Die ursprüngliche A-Seite Do The Boogie wird von Georgio Moroders Sessionmusikern Keith Forsey und Mats Björklund komponiert, die B-Seite von Mel selbst.
Doch die Platte flopt und ist offensichtlich zu exotisch für Siegels Schlagerlabel. In den Achtzigerjahren lösen sich Ruby and the Mudflaps auf. Mel lebt noch immer in München und arbeitet als Musiker. So verkörpert er Ray Charles im gleichnamigen Musical, arbeitet als Gesangslehrer für Soul, Jazz und Gospel und als Sänger und Keyboarder seiner Münchener Band Chessboard.
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