Presse - Jerry Lee Lewis I Can't Seem To Say Goodby (LP, 180gram Vinyl) - Dezember 2017

 Oldie-Markt 12/11 23
Vinyl
Eine LP von Jerry Lee Lewis und eine von Kaipa werden auf dieser Seite berücksichtigt.
Zugegeben: Es gibt Musikstile die derzeit an-gesagter sind als der Rock'n'Roll, dessen ers-te Fans inzwischen das Rentenalter bei wei-tem überschritten haben und deren klassische Musiker einer nach dem anderen das Zeitli-che segnen, erinnert sei hier nur an Chuck Berry, der in diesem Jahr mit über 90 Jahren von dieser Welt abgetreten ist. Und doch hat der Rock'n'Roll uns auch 2017 noch etwas zu sagen. Die Wucht, die Vitalität und die Melodik des Rock'n' Roll sind bis heute we-sentliche Pfeiler der Rockmusik und man Em-det sie im Heavy Metal genauso wie im mo-dernen progressiven Rock, obwohl dort die einfachen Strukturen der 50er Jahre natürlich nicht mehr vorzufinden sind. Musiker wie Little Richard, der gerade eben das 60-jähri-ge Jubiäum seines Erstlings feierte oder Jer-ry Lee Lewis sind Stilisten, die die Ge-schichte der Rockmusik mit geprägt haben. Gerade letzterer bekam bereits in den 80ern das erste Denkmal von Charly in Form einer massiven LP-Box über die Jahre bei Sun ge-setzt, denen dann 1986/87 zwei weitere mass-iven LP-Boxen mit den wesentlichen Platten für Mercury folgten, die den Weg des Man-nes vom Rock'n'Roll zur Countrymusik nachzeichneten, komplett mit ausgezeichne-ten Booklets, die Maßstäbe in punkto der Ge-schichte eines Musikers und ihrer Aufarbei-tung durch eine PIarnenfirma gesetzt haben. Ganz abgesehen von den Myriaden von offi-ziell erschienenen Tracks gab es natürlich auch viele Titel, die entweder nie oder in ver-änderter Form veröffentlicht wurden. Als dann das Ganze noch einmal auf CD erschien (1989 das Sun-Material, diesmal bei Bear Fa-mily und 2000 das Mercury-Material) kam dann noch einmal eine Fülle an Material da-zu. Inzwischen hat sich die Präferenz der Musikindustrie einmal mehr geändert. Inzwi-schen sind die CDs die Tonträger, die auf der Abschussrampe stehen und die Vinylplatte rückt wieder in der Vordergrund, was nichts mit der Qualität zu tun hat - wer glaubt, die Musikindustrie würde sich nur ein Jota um den Klang sorgen, der hat das ganze Geschäft nicht begriffen - sondern damit, dass man mit Vinyl einfach mehr Geld scheffeln kann, da diese Platten derzeit meistens limitiert er-scheinen und deswegen zu höheren Preisen verkauft werden können. Abgesehen von die-ser Tatsache sollte man aber auch beachten, dass es beispielsweise Bear Family jetzt ermöglicht, das Bonusmaterial, das auf den diversen Jerry Lee Lewis-Boxen im Laufe der Jahre erschien, nach und nach auf diver-sen LPs auf den Markt zu bringen. Die neues-te heißt I Can't Seem To Say Goodbye (Bear Family BAF 18027) und vereint Tracks
JERRY LEE LEWIS
1 CAN'T 1EEll TO SAY GOODBYE
Wie bereits oben angesprochen wurde, defi-nierten vor allem die Tasteninstrumente von Hans Lundin den Klang, was auch insofern Sinn machte, weil er die meisten Kompositio-nen beisteuerte. Da man in schwedischer Sprache sang, wurde man relativ schnell po-pulär, obwohl man zuhause in Uppsala 1974 erst einmal drei Konzerte absolviert hatte, ehe Schlagzeuger Thomas Sjöberg wegen seiner Krebserkrankung nicht mehr weiter-machen konnte. Für ihn kam Ingemar Bergman und man übte weiter, musste aber schnell feststellen, dass eine Trio-Besetzung für den Klang, den man anstrebte, zu limitiert war. Daraufhin fand man den 17-jährigen Roine Stolt, der tatsächlich den Klang des Trios ideal abrundete. 1974 kürzte man den Namen zu Kaipa und trat im Juni des Jahers erstmals unter dem Namen auf. Im August nahm man Stolt als festes Mitglied auf und feierte einen Triumph bei einem Open Air-Konzert in Stockholm. Es folgte ein Konzert im Radio und 1975 bekam man einen Platten-vertrag von Decca. Im Juni 1975 nahm man in 9 Tagen das Debüt Kaipa auf (Tempus Fu-TF LPO das den Stil des • etts aus-

aus den Jahren 1989, 1999 und 2015, also aus den Jahren, in denen die verschiedenen Boxen von Bear Family inklusive der letzten, dem 18 CD-Set Jerry Lee Lewis At Sun Re-cords - The Collected Works: What The Hell Else Do You Need? erschienen. Diesmal be-kommt man statt des Rock'n'Rollers eher den Countrymusiker, der er nach den ersten wilden Jahren ja wurde. Diese 14 Tracks de-monstrieren, dass er nach seinen ersten Triumphen und dem Skandal um seine 15-jährige Ehefrau Myra es mit Material ver-suchte, das von Pop bis zum Rock'n'Roll reichte. Doch erst, als er sich hundertprozen-tig zum C,ountry bekannte, kam der Erfolg zurück, der ihn bis heute begleitet. Welthits wie der Rock'n'Roller konnten die schwedischen Artrocker von Kaipa nie lan-den, aber dafür haben sie es geschafft, bis heute aktiv zu bleiben und nach wie vor Er-folge zu feiern. Damals wie heute steht der Keyboarder und Songschreiber Hans Lundin im Zentrum des Ganzen, wie im September 1973, als er sich mit dem Bassisten Tomas Eriksson und dem Schlagzeuger Thomas Sjö-berg zusamen tat, um eine Musik zu spielen, die sie alle bevorzugten. Man tat Anteile vom Pop, dem Rock, der klassischen Musik und der schwedischen Folkore in einen Topf und kam mit dem Rezept zurück, das man als Ura Kaipa (dem Namen eines schwedischen Häuptlings in der Steinzeit) spielen wollte.
gezeichnet definierte. Vor allem der Mix aus Instrumentals und Songs klappte exquisit, was auch an den guten Arrangements lag. Dank der guten Kompositionen von Hans Lundin und Stolt, der zweimal zum Zug kam besaß die LP einen eigenen Stil, der zwi-schen dem der englischen Vorbilder und den eigenen Vorstellungen lag. Damit hatte man mehr Erfolg, als man vorher hätte erwarten dürfen. Es verkaufte sich nicht nur die erste Auflage von 5000 Stück komplett, sondern auch die zweite. Am Ende hatte man mehr als 10.000 Exemplare abgesetzt. Damit hatte man einen ausgezeichneten Anfang gefunden und setzte das in den folgenden Jahren fort. Das Cover gestaltete übrigens Roine Stolt. Diese Reissue kommt nicht nur mit einem ausführlichen Text über die Band und diese LP, sondern enthält auch noch das gesamte Material plus zwei Tracks auf einer beigeleg-ten CD. Damit bekommt man den ersten Wurf der schwedischen Band, die es wie ge-sagt bis heute gibt und die erst in diesem Jahr eine neue Disc vorgelegt hat. Das ist ausgezeichneter Artrock einer originellen Gruppe mit einem eigenen Stil.

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