Wer war/ist Sigi Maron ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Sigi Maron
"Langsam / hebt se da nebl / langsam / wird’s wieda kloa / es hot si nix verändert / es is ollas so wia’s woa" (Sigi Maron)
Einer muß ja der Säulenheilige der Liedermacherszene Österreichs sein. Sigi Maron also. Von 1973 bis 1997 trat der 1944 in Wien geborene und 1956 an Kinderlähmung erkrankte Sigi Maron in mehr als 1.800 Livekonzerten auf, die er zum Großteil solo absolvierte. Seine Tourneen führten ihn quer durch Österreich, die BRD und die DDR – u. a. zum Festival des politischen Liedes nach Berlin, er übersetzte Lieder des englischen Liedermachers und Rockmusikers Kevin Coyne, mit dem er auch auftrat – und im übrigen galt er als subversives Element, was darin Ausdruck fand, daß Maron ab 1975 von der österreichischen Staatspolizei bespitzelt wurde. Nach der (aus gesundheitlichen Gründen) erfolgten Beendigung seiner aktiven Musikerkarriere 1997 erhielt Sigi Maron einen Werkvertrag bei BMG Ariola, der mit der Fusion in SonyBMG aufgelöst wurde. Maron im offenen Abschiedsbrief (gerichtet an den damaligen Director Finance & Business Planning, Stefan Klimek): "Zwölf Alben habe ich produzieren dürfen, ja, dürfen, denn meine Lieder waren nicht das, was die Musikindustrie als Bestandteil der kapitalistischen Weltordnung haben will. Aufsässig, widerborstig, schwer verdaulich, mit dem Vokabular der Straße und viel zu direkt. […] Totgeschwiegen im öffentlichen Rundfunk. Politisch angefeindet und ins Terroristeneck gestellt." Totgeschwiegen und angefeindet – die Folgen seiner Protestaktionen waren nicht immer lustig, aber zumindest legendär. Maron: "So wie damals, als ich vor das Funkhaus brunzte (brunzen = pissen), aus Solidarität zu dem Liedermacher Charly Kriechbaum, der in der Argentinierstraße im Hungerstreik war, weil er wie viele andere kritische Österreicher von Ö3 nicht einmal ignoriert wurde. Ich wurde festgenommen und auf die Psychiatrie gebracht." Was bleibt, sind Erinnerungen. Erinnerungen an seine Lieder, die heute noch so kraftvoll sind wie bei der Liedgeburt, egal ob De Mizzitant, Da Hausmasta, Heite kann i, heite derf i, He, Taxi, Ballade von ana hoatn Wochn und wie sie alle heißen. Und nochmals Maron: "Ich erinnere mich gerne. An verlorene und gewonnene Kämpfe. Abfangjäger, Arena, Gassergasse, Zwentendorf, Hainburg. An Nächte voller Diskussionen, Alkohol, Rauch und Sex. Tatsächlich, ich hatte einmal Sex, genau genommen sogar öfters. Heute bin ich befreit von der Geißel der Potenz. Es bleiben zehn Finger und eine Zunge. Das reicht."
www.maron.at
Auszug aus
Various - Liedermacher in Deutschland
Vol.3, Für wen wir singen (3-CD)
/various-liedermacher-in-deutschland-vol.3-fuer-wen-wir-singen-3-cd.html
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