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Lale Andersen Vol.2, Electrola Stars

Vol.2, Electrola Stars
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Lale Andersen: Vol.2, Electrola Stars

(2008/EMI) 28 Titel

Artikeleigenschaften von Lale Andersen: Vol.2, Electrola Stars

  • Interpret: Lale Andersen

  • Albumtitel: Vol.2, Electrola Stars

  • Label EMI

  • Genre Schlager und Volksmusik

  • Artikelart CD

  • EAN: 5099922828828

  • Gewicht in Kg: 0.1
Andersen, Lale - Vol.2, Electrola Stars CD 1
01 Lili Marleen Lale Andersen
02 Ein Schiff wird kommen Lale Andersen
03 Roseninsel Lale Andersen
04 Die Fischer von Langeoog Lale Andersen
05 Friesenlied (Wo die Nordseewellen) Lale Andersen
06 Hafenträume Lale Andersen
07 Matrosen Matrosen Lale Andersen
Lale Andersen Liese-Lotte, Helene, Berta – Vornamen, von denen allenfalls Helene... mehr
"Lale Andersen"

Lale Andersen

Liese-Lotte, Helene, Berta – Vornamen, von denen allenfalls Helene eine Aura verspricht; Liese und Lotte heißen Kühe und Pferde, Berta ist plump und bäurisch, der Name einer drallen Magd. Liese-Lotte Bunnenberg ist zwar schwer zu artikulieren und mit sieben Silben viel zu lang, doch letztlich nicht schlechter oder besser als die meisten anderen Namen. Ein Weltstar kann man damit jedoch nicht werden, dafür muß man sich schon Lale Andersen nennen.

What's in a name? fragte Shakespeare. Alles? Hätte Wolfgang Amadeus Mozart auch Fred Sülzenfuß heißen können? Oder man stelle sich vor, Josef und Maria hätten ihren Sohn Rudi genannt. Was wäre wohl aus dem Christentum geworden? Nichts. That's in a name.

Doch bevor aus Liese-Lotte Lale wird, vergehen noch 30 Jahre. Sicher ist aber, daß sie nie Carlotta, Helena, Eulalia geheißen hat. Auch gab es keinen dänischen Familienzweig Andersen, sie ist weder in Oslo aufgewachsen, noch ist sie Norwegerin. Sie schrieb sich sehr früh Liselotte, dann hieß sie in ihrer ersten Ehe Wilke und sie nannte sich Liselott Wilke, dann Liselott Wilke-Andersen und Lale Wilke, zu guter Letzt Lale Andersen. Als Liedtexterin benutzte sie die Pseudonyme Nicola Wilke sowie Krohn oder Crohn. 1949 steht in ihrem Schweizer Pass ihr veränderter Vorname und der bürgerliche Name ihrer zweiten Ehe: Liselotte Beul. Das ist ebenso verwirrend wie es in zahlreichen Publikationen falsch angeben ist.

Übertroffen wird das noch von ihren verschiedenen Geburtsjahren: 1900, 1905, 1908, 1910, 1912, 1915. In allen maßgeblichen zeitgenössischen Nachschlagewerken bis auf den 'Musik-Brockhaus' und die 'Deutsche Biographische Enzyklopädie', die das vom königlich hannoverschen Standesamt registrierte Datum 23. März 1905 angeben, ist das Jahresdatum unterschiedlich falsch. Sieht man von journalistischer Unachtsamkeit ab, muß es -wunschgemäß, absichtlich oder versehentlich- behördliche Falscheintragungen gegeben haben.

Wie viele Künstlerinnen und prominente Frauen, die sich um Jahre und Jahrzehnte verjüngten - von der Dichterin Else Lasker-Schüler über Marlene Dietrich bis hin zu den Präsidentengattinnen Elly Heuss-Knapp und Wilhelmine Lübcke -, war auch Lale stets bemüht, so jung und so schön wie möglich zu sein. Ihr Geburtsjahr war ihre Privatangelegenheit und wurde der Zeit angepasst. Mit den Daten und Fakten ihres Lebens ist sie spielerisch umgegangen und ihre Phantasie hat sie zu allerlei Geschichten hingerissen, zumal der Druck, das Leben zu schönen für jeden Star groß ist. Ihr Leben konnte nur glücklich, interessant, überragend und außergewöhnlich sein, eben so, wie ein normales Leben nicht ist.

Für Lale Andersen hatte der Himmel viele Farben, so der Titel ihrer 1972 erschienen Autobiographie. Im Leben hingegen verfügte sie über genügend Bodenhaftung, Willensstärke und preußische Disziplin. Sie in den Grundfesten zu erschüttern und in eine ausweglose Situation zu treiben, das gelang allerdings den Nazis.

 

Die Tochter eines Schiffsstewards

Geboren wurde Liese-Lotte in Lehe, einem Marktflecken der Provinz Hannover, die vom Preußischen Staat 1866 annektiert worden war. Der Ort grenzte an das bremische Bremerhaven und heute ist Lehe ein Stadtteil der größten Stadt an der Nordsee. Östlich verläuft die Geeste, ein tideabhängiger, mäandernder Fluß, westlich grenzt der Kaiserhafen, den man zu Liese-Lottes Zeit mit der Fähre überqueren konnte, um zur Neuen Lloydhalle, dem 'Bahnhof am Meer' zu gelangen. Hier fuhren die Passagierschiffe des Norddeutschen Lloyd; jeden Dienstagmorgen legte ein Schnelldampfer nach Amerika ab.

Von der Einwohnerzahl her betrachtet war Lehe ein aufstrebender Ort: mit knapp 25.000 Bewohnern größer als die anderen Unterweserorte Bremerhaven, Geestemünde und Wulsdorf.

Die evangelisch-lutherische Familie Bunnenberg, Georg Adolf Hinrich und seine  Ehefrau Berta Adelheid sowie ihr erstes Kind Thekla Berta Auguste, lebte in der Lutherstraße 3, gleich an der Ecke zur Hafenstraße. Zwei Stuben und eine Küche, durch die es auf den Balkon und zur Toilette ging. Hier wuchs Liese-Lotte in kleinbürgerlichem Milieu als Tochter eines Schiffsstewards auf, der für den Norddeutschen Lloyd fuhr. Sie selbst hat den Beruf des Vaters gelegentlich mit Steuermann, Schiffsoffizier oder romantisch verklärt mit Seemann angegeben.

Über die Kindheit von Liese-Lotte können nur Vermutungen angestellt werden, wie die, daß die preußischen Tugenden Ordnung, Fleiß, Sauberkeit, Pünktlichkeit und Disziplin die Grundfesten der Erziehung bildeten. Der Vater war berufsbedingt häufig und lange Zeit abwesend. Die Mutter war eine selbständige, selbstbewußte Frau. Wenn sie es zu Beginn der Ehe noch nicht gewesen sein sollte, dann hat sie es zwangsläufig gelernt, denn die gesamte Haushaltsführung und Kindererziehung mußte von ihr alleine organisiert und verantwortet werden. Das Leben wurde auch nicht einfacher, als sie 35jährig das dritte Kind, den Sohn Helmuth Hinrich Adolf Georg zur Welt brachte.

Berta Bunnenberg wird von ihren Enkelkindern als eine dominante, keinen Widerspruch duldende, Frau charakterisiert. Ein mögliches Motiv für die übereilte Eheschließung von Liese-Lotte, die dieser Herrschaft so schnell wie möglich zu entkommen suchte. Die ältere Schwester verließ das Elternhaus 21jährig und ging 1918 nach Berlin.

Mit ihrer Kindheit hat Lale sich rückblickend wenig beschäftigt. In ihrer Generation war psychologisieren ungewöhnlich. Daß sie ein wissbegieriges und schon früh belesenes Kind, das sich aufs Akkordeonspielen verstand, gewesen war oder gewesen sein wollte, verdeutlicht ihr 'Selbstporträt' von 1966:

"Während meiner ersten Lebensjahre, die ich als Tochter eines Seemanns teils in Bremerhaven, teils auf den ostfriesischen Inseln verbrachte, war ich ein friedliches, fröhliches kleines Mädchen und meiner Umgebung in keiner Weise verdächtig. Mißtrauen erweckte ich erst als Dreizehnjährige. Ich ging nicht mehr mit den Büchern von Johanna Spyri ins Bett, sondern mit Schiller oder Shakespeare (Reclam Ausgabe, 30Pf.) und auf meinem Wunschzettel stand einzig und allein das Wort: Lyrik. Meine verdutzten Eltern ließen sich vom Bremerhavener Buchhändler, dessen (Reclam-)Stammkundin ich war, ,erklären, daß Gedichtbände von Goethe, Rilke und Edgar Allan Poe gemeint seien. Ich erhielt sie.

Am darauffolgenden Weihnachtsfest beschränkte ich mich in der mir angeborenen Bescheidenheit wiederum auf einen einzigen Wunsch: Eine Kirchenorgel. Mein Vater versuchte ein Ablenkungsmanöver und schenkte mir sein altes Schifferklavier, zu dessen Begleitung er wunderbar Volkslieder und Shanties singen konnte. Der Trick glückte. Ich war gerührt und versuchte es ihm gleichzutun."

Liese-Lotte erlebte ihre Kindheit und Jugend in einem lebendigen, urbanen Umfeld, das sich von anderen Orten Deutschlands politisch, städtebaulich, klimatisch und mental unterschied:

Eine Arbeiter- und Hafenstadt, eine von Preußen umgebene, bremische Exklave am Weserdeich, angelegt von einem holländischen Wasserbauingenieur in schachbrettartigem Grundriss, wo Schiffbau, Fischverarbeitung und Warenumschlag dominierten. Bevölkert von Schauerleuten, Fischern, Kesselschmieden, Stauern, Nietern, Reepschlägern; von Seemännern aller couleur, ausgestattet mit der entsprechend hohen Anzahl an Gaststätten und Bordellen.

Letzte Station für Millionen von Auswanderern auf dem Weg in die Neue Welt und für diese ein Ort des Abschieds und der Hoffnung auf ein besseres Leben. Raues Klima, häufige Sturmfluten, ein hoher Himmel über den der Wind die Wolken treibt, der Geruch von Fisch, das Schreien der Möwen, das Tuten der Nebelhörner und das alle Geräusche überlagernde Schlagen der Niethämmer auf den großen Werften an der Geeste, das ist Liese-Lottes Heimat.

Wie keine andere Sängerin des 20.Jahrhunderts wird sie mit ihrer spröden Stimme, ihrem von Wind und Wetter gegerbten Gesicht, den friesischen Menschenschlag verkörpern. Das war keine Rolle, kein Produkt ihrer Phantasie.

Mit dem Namen 'Lale Andersen' wurden Stimme und Gesicht zu einem überzeugenden Ganzen und es entstand ein authentischer und somit unverwechselbarer Charaktertyp. Sieht man von der Besonderheit ihres unverhofften, kaum zu erklärenden Welterfolges Lili Marleen im Zweiten Weltkrieg ab, blieb sie zeitlebens auf diesen Typ festgelegt. Alle Versuche, das Genre zu wechseln, waren zum Scheitern verurteilt: Ihr Image als 'Die Nordsee persönlich' war perfekt.

 

Die Braut des Malers

Liese-Lotte ist gerade fünfzehn Jahre alt und verläßt vorzeitig das Lyzeum. Damit bestätigt sich einmal mehr das Phänomen, daß Menschen, die besondere Leistungen erbringen, zumeist keine gradlinige Biographie vorweisen können. Die Meldekartei Lehe verzeichnet, daß sie sich von Oktober 1920 bis Januar 1921 in Bremen, Rembertistraße 74, aufhielt. Ihr Beruf ist mit Schülerin, Kunstgewerbe, angegeben. In der erhaltenen Studienkartei der Kunstgewerbeschule Bremen ist ihr Name allerdings nicht verzeichnet. Weitere mögliche Ausbildungsstätten, Kunst- oder Schauspielschulen in den 20er Jahren in Bremen, sind nicht bekannt. Wahrscheinlich hat Liese-Lotte Privatunterricht genommen. Als sie am 27. März 1922 den Bremerhavener Kunstmaler Paul Ernst Wilke  heiratet, steht in der Urkunde als Beruf 'Haustochter'.

Liselotte und Paul Ernst lernen sich im Dezember 1921 kennen. Daran erinnert sich der Maler 50 Jahre später bei den Vorbereitungen für seine Jubiläumsausstellung:

"Ich habe schon jetzt viele frühere Arbeiten als Leihgaben bekommen- sogar meine ersten beiden Bilder vom Alten Vorhafen u. Dorfstraße i. Schiffdorf. Wie schön, Du könntest am 5. Dez. dabei sein. Es waren zugleich unsere ersten Tage in Bremerhaven im Dezember 1921. Ja, meine liebe Gute, haben wir beide damals geahnt, wie uns das Leben einmal treiben würde?"

Lale Andersen erzählt 1948 anläßlich eines Gastspiels in Bremerhaven (Bericht in der Nordsee-Zeitung vom 20. September 1948), sie habe ihren ersten Gatten des Abends beim 'Bürgern' kennen gelernt. 'Bürgern' ist eine Tätigkeit, die es nur in Bremerhaven gibt. Darunter versteht man das abendliche Flanieren- wie sonst nur in Italien auf dem Corso üblich-, auf der Hauptstraße der Innenstadt, der Bürgermeister-Smidt-Straße, verkürzt 'Bürger' genannt.

Lale Andersen Wie einst Lili Marleen 1935-1953 (3-CD)
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