Wer war/ist Deutsch-Österreichisches Feingefühl ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Deutsch-Österreichisches Feingefühl (DÖF)
Josef 'Joesi' Prokopetz (voc)
Manfred O. (Oskar) 'Fredi' Tauchen (voc)
Annette Humpe (key, prod) Inga Humpe (voc)
Manfred O. Tauchen und Joesi Prokopetz waren zwei der bekanntesten Vertreter der Wiener Kabarett- und Musikszene Anfang der 80er Jahre. Beide trafen sich erstmalig 1971 in einem Wiener Kaffeehaus. Seitdem arbeiteten und lebten sie gemeinsam in einem Haus im Wie- ner Stadtteil Schönbrunn. Gemeinsam mit Wolfgang Ambros hatten sie die bissige Rock-Hörspiel-Satire 'Der Watzmann ruft' aufgenom- men, die allein in Österreich mehr als 250.000 mal verkauft wurde. Mit der 'Watzmann-Show' waren sie 1982 auch in Deutschland auf Tournee. Das Rezept ihres Erfolges war: modernes Wiener Kabarett, eingebettet in ebenso zeitgemäße Rock- und Popmusik. Eigentlich war das Deutsch-Österreichische Feingefühl nur der Titel eines Albums des Projekts Tauchen-Prokopetz, das insgesamt eher der Kleinkunst als der Popmusik zuzuordnen war.
Auch die Hitsingle Codo... (Düse im Sauseschritt) erschien erst unter diesem Namen und wurde später und auch in Neuauflagen mit dem Zusatznamen D.Ö.F. versehen. Die Ohrwurm-Textzeile "Und ich düse, düse, düse im Sauseschritt" hatte – der Sage nach – ein Wiener Szene-Freak namens Georg Januszewski im betrunkenen Zustand in einer Kneipe vorgesungen. Januszewski bildete sich ein, der Außerirdische 'Codo' zu sein. "Codo war die Abkürzung 'Cos- mischer Dolm' oder auch '"Cosmischer Depp'" (Prokopetz) und ein "außerirdisches Wesen ohne bestimmtes Geschlecht, das den Haß überwindet und uns verstreßten und negativ eingestellten Menschen alles bringt, was wir vermissen: gute Laune, Witz, Charme und vor allem Liebe" (Inga Humpe).
Immerhin wurde Codo zum Riesenerfolg in Deutschland und wurde mit Gold ausgezeichnet. Im Herbst 1982 waren Ideal in Wien zu Plattenaufnahmen ihres Albums 'Bi Nuu'. Am Rande dieser Aufnahmen kam es zu einem Kontakt zwischen dem Duo Tau- 142| chen-Prokopetz und Annette Humpe. Die war schon vorher durch die Single Stau- "Frech wie Laurel & Hardy, verrückt wie Monty Python, locker wie die Blues Brothers – halt nur wienerisch." m ('Berliner Morgenpost') big, die Schwester Inga auf einem Kaufhaus-Wühltisch für eine D-Mark erstanden hatte, auf die Beiden aufmerksam geworden. Das Duo ernannte Annette Humpe zur "Hauptabteilungsleiterin Musik" und überließ ihr das Produzieren und Arran- gieren im Studio.
Zusätzlich vermittelte Anette ihre Schwester Inga (ex-Neonba- bies) als Sängerin. Das Debütalbum 'D.Ö.F.' verkaufte sich im deutschsprachigen Raum hervorra- gend, obwohl sich neben Songs auch Sketche und Sprechstücke wie Trude, die Teufelstaube (eine Blues-Satire) oder Dia- loge in der Tierhandlung (eine Hans Moser-Hommage) darauf befanden. Die |143 Sprechstücke waren – ebenso wie die Songs – sowohl in Hochdeutsch als auch im Wiener Dialekt verfaßt. Wiener Schmäh plus NDW hatte hier zu etwas wirklich Eigenständigem geführt, war eine "bunt-skurrile Mischung aus iro- nisch-bissigen Songs, die nicht zu ernst genommen werden sollten" ('Tip') und war "frech wie Laurel & Hardy, verrückt wie Monty Python, locker wie die Blues Brothers – halt nur wienerisch" ('Berliner Morgenpost'). Für die einmalige TV-Sendung 'Wunderland' mit Gustl Bayrhammer in der Hauptrolle, die in der ARD und im ORF ausgestrahlt wurde, produzierten D.Ö.F. den Song Das allerschönste Gefühl (Max & Moritz) und befanden sich bei dem dazugehörigen Album in Gesellschaft von Katja Ebstein, Hans Clarin, Karel Gott, Roberto Blanco, Paola, Fredl Fesl, Dieter Hallervorden u.v.a.
Burghard Rausch
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