Wer war/ist Magdeburg ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
Die Gruppe Magdeburg, 1975 aus den Klosterbrüdern hervorgegangen (vgl. 'Ostkraut', Teil 1), wurde 1981 zum letzten spektakulären Verbotsfall in der DDR-Rockszene. Auslöser war ein Konflikt, wie man ihn eher ein Jahrzehnt zuvor erwartet hätte: Bei der Produktion der Jugendfernsehsendung 'rund' widersetzte sich Sänger Hans-Joachim Kneis der Aufforderung des Aufnahmeleiters, sich vor dem Auftritt die Haare schneiden zu lassen – woraufhin die Band nicht auftreten durfte. Des ewigen Kleinkriegs mit den Kultur-Kontrolleuren müde, stellte die Gruppe 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag. Der erste Magdeburg-Drummer Detlef Kessler hatte sich schon 1978 über Ungarn in den Westen abgesetzt (und wurde später als Schlagzeuger bei Herbert Grönemeyer bekannt).
Die DDR reagierte auf die Ausreiseanträge der Band in altbekannter Weise: während unter massivem staatlichen Druck mehrere Musiker ihren Antrag zurück zogen, blieben Bandchef Dietrich Kessler und Hans-Joachim Kneis standhaft – und büßten dafür mit anderthalb Jahren Gefängnis, ehe sie von der Bundesregierung freigekauft wurden. 1980 konnte bei AMIGA noch die erste LP der Gruppe erscheinen und 1981 als Single Vorsicht, Glas. Letzterer Titel sollte auch auf dem Sampler 'Rock-Bilanz 1981' veröffentlicht werden, doch der Magdeburg-Skandal führte dazu, daß die bereits gedruckten Cover eingestampft wurden und die Kompilation mit dreimonatiger Verspätung – und ohne Magdeburg – erschien.
KRAUT! - Die innovativen Jahre des Krautrock 1968-1979
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