Wer war/ist Richard Weihs ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Richard Weihs


"Harmonisch bin ich ein Trottel, aber mit dem Rhythmus kenne ich mich aus." (Richard Weihs)

"Liedermacherszenenmäßig bin ich eine Spätgeburt. Durch Al Cook bin ich zunächst zum Blues gekommen, eigene Texte in deutscher Sprache singe ich seit 1977, also ein Jahr nach der Arenabesetzung." Der 1956 in Wels (Oberösterreich) geborene Richard Weihs veröffentlichte 1973 erstmals Kurzgeschichten, und erst drei Jahre danach erfolgten Auftritte als Musiker. Bis heute blieb er ein Geheimtip, obwohl all seine Tonträgerveröffentlichungen gute Kritiken erhielten, wenn auch nicht bei den Massenmedien, denn, so Weihs: "Es war in Österreich schon immer so, daß du mit explizit politischen Sachen nicht reinkommst in die großen Medien." Andere, die ihn sehr wohl wahrnahmen, bezeichneten ihn als "Antithese zu Rainhard Fendrich: Wo sich der eine den Weg zur Nachfolge Peter Alexanders als offizielles österreichisches Herzibinki erschleimt, übt sich der andere in der Nachfolge von Qualtingers Anti-Wienerliedern, und nicht nur darin. Die Arrangements von Klaus Trabitsch sind ebenso wunderbar schräg wie die Texte, was in Summe manch grenzgeniales Stück urigen Liedgutes ergibt" (Website Weihs). Dementsprechend gerieten seine Texte, wie z. B. in der Neudichtung des St. James Infirmary Blues – bei Richard Weihs wird daraus der Krematorium Blues : "Heit woa i im Krematorium / duat’n ham’s mei Frau vabrennt. / Nix is ma blieb’n / ois ihr Osch’n / und ihre foisch’n Zähnd …". Die Eigenkomposition Donaukanal-Walzer entstand im Zuge des ersten Solokabaretts (und der daraus resultierenden LP 'Dunkle Kanäle'), das 1988 auf dem 'Boot' am Wiener Donaukanal live aufgeführt wurde. Darauf zu hören ist neben Richard Weihs (Slidegitarre) Otto Lechner am Akkordeon. "Donaukanäu rinnst auf mi zua, rinnst ma davo / und bleibst trotzdem oiwäu do", heißt es darin, während der Schaukelstuhl schön gemütlich vor sich hin knarrt. Weihs: "Damals habe ich mir gedacht: Na ja, das hört man immer wieder, das ist die Ochsentour, da arbeitest dich langsam rauf und irgendwann wird es leichter und besser. Und im Nachhinein gesehen kommst du drauf, das waren schon die guten Zeiten, wo du geglaubt hast, es wird erst." Richard Weihs veröffentlichte mit 'Der Blues-Gustl' (Edition Aramo, 2001) zudem einen unverzichtbaren Roman. Das Buch 'führt direkt', wie der Autor dieser Zeilen einmal in einer Kritik formulierte, "in die Wiener Beisl-Szene der 70er und 80er Jahre. Greifbar, spürbar, zum Glück aber geruchlos. Das Buch kippt vom ausgelassenen Lebensgefühl des Blues-Musikers ansatzlos in die Tragödie desselben." Weitere Buchveröffentlichungen von Richard Weihs: 'Wiener Witz – Der Schmähführer' und 'Wiener Wut – Das Schimpfwörterbuch' (beide UHUDLA Edition).

http://members.aon.at/richard.weihs


Auszug aus
Various - Liedermacher in Deutschland
Vol.3, Für wen wir singen (3-CD)
/various-liedermacher-in-deutschland-vol.3-fuer-wen-wir-singen-3-cd.html

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