Wer war/ist ZeitGeist ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr
ZeitGeist
Marianne Langfeldt (voc, acc)
Matthias Hanselmann (g, voc)
Axel Kottmann (b, cel, voc)
George Kranz (dr, perc, voc)
Matthias Witting (key, voc)
Das Symboltier der Gruppe aus Berlin war die Fledermaus, und die "fliegt seit 50 Millionen Jahren mit hochsensibler Ultraschallortung in schwarzer Nacht durch jeden akustischen Wellensalat sicher zu ihrem Ziel" (Pressetext). Deshalb war auch auf dem zweiten Zeitgeist- Album angeblich Musik im Ultraschallbereich (19 - 45 Kilohertz) zu hören. Wer eine "gute Pressung erwischt hatte, konnte Hund, Katze, Fledermaus bessere Kopfhörer aufsetzen, mithören lassen und die Reaktionen beobachten" (Pressetext). Die Band Zeitgeist entstand Ende der 80er aus der Jazzrock- Formation Firma 33.
Die wurde ca. 1975 in Berlin von Matthias Wit- ting, Joachim Wanzlick (b, voc), Richard Wester (sax, fl, voc), Rüdiger Selle (dr, voc), Matthias Hanselmann und Jürgen Heck (sax, fl) gegründet. Die Gruppe stand für kritische, witzige und deutsche Texte, die Alltagssitua- tionen und das Zeitgeschehen politisch unkorrekt kommentierten, mehrstimmige Gesangs- und vielseitige Jazzrockarrangements, die mit 7/8 und/oder 13/8 Takten unterlegt waren. Diese Mischung war das unverwechselbare Markenzeichen der Firma 33, die 1978 mit 'Se Först' ihr Debütalbum im Eigenvertrieb veröffentlichten.
Im gleichen Jahr gab es im Berliner Quartier Latin Auftritte im Vorprogramm der Nina Hagen Band, und Ende Mai 1980 folgte ein Konzert im Rahmen des 'Berliner Rockcircus' gemeinsam mit White Russia, Mania D, Ideal, Bel Ami und der 'Sheila-Rockshow' (mit Wayne County, Joy Rider, PVC u.a.) im Tempodrom. 1981 erschien zwar noch die Single Berlin / Supermarkt in neuer Besetzung – mit Peter Küchold (b), Kranz und Langfeldt, aber mit dem Krebs-Tod des Firma 33-Schlag- zeugers Rüdiger Selle war das Projekt praktisch beendet. Gitarrist Hanselmann und Keyboarder Witting beschlossen mit Schlagzeuger Kranz und Sängerin Langfeldt weiter zu arbeiten und holten noch Bassist Kottmann vom GRIPS-Theater als neuen Mitstreiter in die neue Band Zeitgeist.
Das selbst betitelte Debüm Album wurde im Mai1981 im Stuttgarter Tonstudio Zuckerfabrik aufgenommen und bei BIBERRECORDS veröffentlicht, das sie "musikalisch in die erste Riege deutscher Rockbands" ('HIFI-Stereophonie') beförderte. Die "Überreste der Firma 33 lieferten einen beachtlichen Einstand ab. Spritzige und ambitioniert wirkende Rocksongs waren Trumpf und auch den Texten mangelte es nicht an Witz/Ironie" ('TIP'). Nach drei erfolgreichen Deutschland-Tourneen erschien 1982 das zweite – ebenfalls selbstbetitelte – Album, das, anders als viele "dünnblütige Produktionen der NDW, eine Platte mit Ambitionen" ('Audio') war. Bei einer vierwöchigen Tournee durch Deutschland und die Schweiz präsentierte das Quintett "Energie, die allerdings nicht zum bloßen Konsum, sondern zur Auseinandersetzung aufforderte.
Nervös, kräftig, rhythmisch, pulsierend. Für Bauch und Kopf. 'Es lebe die Lebendigkeit' ist dann auch das Thema der Kapelle auf der Bühne. Bewegung, Interaktion, Ansprache des Publikums" ('International Musician'). Für das dritte Album 'Gib mir Zeit!' hatten sich Zeitgeist mit einem Bläsersatz verstärkt: Greg Bowen (tr) (RIAS-Big-Band), Jürgen Scheele (tr), Richard Wester (sax) (ex-Firma 33) und Axel-Glenn Müller (sax). Die Gruppe unterschied sich auch hier "durch ihre ambitionierten Kompositionen erheblich von den NDW-Retortengruppen" (ichwillspass.de). Ein kommerzieller...
Burghard Rausch
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Aus grauer Städte Mauern - Die Neue Deutsche Welle (NDW)
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