Wer war/ist Roland Neuwirth & Extremschrammeln ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Roland Neuwirth & Extremschrammeln


"Die Österreicher, die ihre Melodie verloren haben, haben sich selbst verloren. Hitler und die Unmusikalität der Oberschullehrer haben es fertig gebracht, daß die Jungen über ihre eigene Volksmusik lachen und sich für sie schämen." (Roland Neuwirth)

Der Einzelgänger und stille Grübler Roland Josef Leopold Neuwirth begann seine musikalische Laufbahn in den 60er Jahren mit dem Nachspielen von Liedern der Spencer Davis Group, die ihn zum Jazz und Blues brachten; später spielte er abends in der Swing- und Dixieband Blue Note Seven und arbeitete tagsüber in einer Partendruckerei [Druckerei für Todesanzeigen; Anm. d. Verf.]. "Es war im Jazzland, als der Knacks kam", so Neuwirth. "Ich merkte, daß meine zusammengestoppelten Bluestexte irgendwie leer wurden. Plötzlich brach mein ganzes Weltbild zusammen und mir wurde bewußt, kein Farbiger zu sein, sondern 'born in Floridsdorf' und nicht in Chicago." H. C. Artmanns 'Med ana schwoazzn Dintn' und seine Villon-Übersetzungen waren für Neuwirth längst zur Bibel geworden, und so schloß sich der Kreis. Neuwirth wechselte von der Partendruckerei zur Musikhochschule, begann zu komponieren und gründete ein Schrammelquartett (die 'Schrammeln' bildeten am Ende des 19. Jahrhunderts den Höhepunkt der volkstümlichen Wiener Musik. Mit dem Tod der Brüder Johann und Josef Schrammel geriet die besondere Klangfarbe des Quartetts in Vergessenheit, die erst 1964 wiedererweckt wurde). In den frühen 70er Jahren spielte der Bassist und Gitarrist bei Franz Bilik & seinen Brogressivschrammeln, ehe er 1978 sein erstes Album veröffentlichte. Seine eigene Handschrift fand er mit seiner zweiten LP 'Alles is hin'. Darauf enthalten ist Åber du bist mei’ Kitt’lfålt’n, eines der schönsten und stimmungsvollsten Liebeslieder zwischen Wien, Floridsdorf und Paris, Texas. "Da bleibt dir", schrieb der Journalist Christian Seiler, "obwohl du die Lieder schon so gut kennst […], die Luft weg. Du atmest, wenn du zuhörst, mit aller Vorsicht, die du kennst, um nicht zu stören." Bis heute atmen Neuwirths Lieder wunderbare Wortwitze und Stimmungsbilder zu den Themen Liebe, Tod und Politik. Der Musiker selbst: "Wenn du es mit dem Chanson-Anspruch siehst, halte ich mich nicht für so begnadet. Sagen wir es mal so: Ich glaube, ich schreibe recht gut. Bei mir sitzt jeder Reim, jede Geschichte – das ist klar, aber i tät mich genieren, wenn das nicht so wäre. Wenn man falsch reimt, wär’ das ja ein Hörfehler, wie mein Lieblingsdichter Peter Rühmkorf einmal sagte."

www.extremschrammeln.com


Auszug aus
Various - Liedermacher in Deutschland
Vol.3, Für wen wir singen (3-CD)
/various-liedermacher-in-deutschland-vol.3-fuer-wen-wir-singen-3-cd.html

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