Wer war/ist Fritz Nussböck ? - CDs, Vinyl LPs, DVD und mehr

Fritz Nussböck


"…im schrebergoatn österreichs aum scheisshaus nummer ans / stimman’s für den anschluss, danach musik und tanz …" (Sigi Maron/Fritz Nussböck, aus: Liib Haimadland adee)

Der Uhr- und Liedermacher lebt mittlerweile von der Musikszene weitestgehend zurückgezogen, nur ganz selten ist der bühnenscheu gewordene Poet noch im Scheinwerferlicht zu sehen – etwa 2006 im dem vom Schriftsteller Georg Biron koordinierten Retro-Projekt 'Die kurze Nacht der Veteranen' – eine Art "zur Schau gestelltes Letztes Abendmahl staatsfeindlicher Liedermacher und Literaten" im Wiener Szenelokal Andino. Dabei ist Fritz Nussböck – neben Reinhard Liebe und Sigi Maron – das positive Klischeebild eines Liedermachers (und selbst stark beeinflußt von Liebe), besitzt eine intensive Sensibilität mit den Augen des Beobachters und der Gabe, dies treffsicher zu vertonen; zudem ist er ein verdammt guter Gitarrist, vermutlich aber ein noch besserer Liedtexter. Er singt über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, über die Verliererstrossn, singt Lieder über Vogelscheuchen, Uhren, Liedermacherauftritte, Würstelmänner, Magistratsbeamte, und er singt über den Arsch, auch Hinterteil genannt: "zum sitzn gheat a – sinngemäs / hasst er deswegen auch gesäss / nua maunche tuan eam zweckentfremden / und verwenden eam zum denkn / mochn auf de oart karrier / im aumt oda beim mülitea." Ebenfalls wahrnehmbar ist in den Liedern von Fritz Nussböck eine tiefe regionale Verwurzelung – sei es in S’Lebn is hoat in Favorit’n ("da voda hot’s gaunze göd vasoffn / de muada – de hot g’reat / daun hot a uns a no vadroschn / wia sa se so g’heat"), sei es in Favoriten i valoss di ("Favoriten i valoss di / i geh noch Meidling ins Exü"). Sein Beginn als Liedermacher geht zurück auf die Anfangstage des Folkclub Atlantis in den 70er Jahren, ab 1984 schrieb er erste Texte mit Sigi Maron. Dabei entstanden etliche Klassiker des Genres, von Liib Haimadland adee bis zum aberwitzig genialen Staatswabblerbluus, von Wien ist anders bis Trostlos-Strossn. Letzteres ist auch Titellied seines Soloalbums, erschienen bei Extraplatte 1996 und entstanden während eines Liveauftritts im Lokal 'Zur Kulisse'.

 

Auszug aus
Various - Liedermacher in Deutschland
Vol.3, Für wen wir singen (3-CD)
/various-liedermacher-in-deutschland-vol.3-fuer-wen-wir-singen-3-cd.html

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